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pixabay.com | Hans | Beschneiungsanlage

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Aus alt mach neu – Sauberer Kunstschnee aus Brauchwasser

Wie ein australisches Skiressort von neuester Technik profitiert.

Mitten im Sommer denken die wenigsten Europäer daran, dass in diesen Tagen irgendwo die Skisaison eingeläutet werden könnte. Ende Juni war aber genau das in einem australischen Skigebiet, südwestlich der Hauptstadt Canberra, der Fall.

Das Selwyn Skiressort konnte nach einer zweijährigen Wiederaufbauphase seine Tore erneut eröffnen. Buschbrände hatten das beliebte Skigebiet 2021 heimgesucht und nahezu völlig zerstört. Dass nun hier wieder große und kleine Skibegeisterte die Pisten hinunter jagen können, liegt auch an der modernen Technik, die ein Unternehmen mit deutschen Wurzeln entwickelt hat.

Der Membran- und Wasserfilteranlagenhersteller De.mem hat einen entscheidenen Beitrag zur Wiedereröffnung dieses Skiressorts geleistet. Denn die Schneekanonen, aus denen die weißen Flocken für die Präparation der Pisten sprühen, werden aus Umweltgründen mit Brauchwasser aus dem Hotel- und Gaststättenbetrieb vor Ort betrieben.

Ressourcen schonen durch Technik

Das geht natürlich nur, wenn strengste Auflagen eingehalten werden. „Das Brauchwasser muss quasi wieder beste Qualität haben“, erklärt Andreas Kröll, CEO des Unternehmens mit Sitz in Australien und Singapur. So müssen selbst kleinste Partikel wie Viren und Bakterien aus dem Wasser gefiltert werden. Das geht nur, wenn spezielles Know-How zum Einsatz kommt.

Somit ist es kaum verwunderlich, dass viel Technik hinter dem weißen Vergnügen steckt. Davon bemerken die allermeisten Skibegeisterten vor Ort aber nichts. Die Anlage, die De.mem für das Skiressort bereitstellt, besteht von außen aus zwei dunkelgrau gestrichenen Überseecontainern, die auf dem Gelände nahe des Hotelbetriebes einen unscheinbaren Platz eingenommen haben.

Außen einfach – innen komplex

Der Clou liegt im Inneren der Anlage. Das schmutzige Wasser wird in die Container geleitet und heraus kommt reinstes Wasser, das den hohen Umweltstandards und regelmäßiger Überwachung der australischen Behörden stand hält. Was von außen einfach wirkt, ist innen hochkomplex. In den Containern ist unter anderem ein Leitungssystem und spezielle Filtertechnik zu finden. Herzstück der Anlage ist ein so genannter Membran-Bioreaktor (MBR), in dem ein biologisches Verfahren mit einer spezieller Hohlfaser-Membranfiltration kombiniert ist.

De.mem stellt die Anlage auf Basis eines fünfjährigen Build-Own-Operate-Vertrages (BOO) zur Verfügung. Damit hat das Unternehmen die Anlage nicht nur für die extremen Bedingungen vor Ort entwickelt und produziert, sondern unterstützt den Kunden nun auch langjährig beim Betrieb. Die besondere Herausforderung des Projektes war, die Anlage gegen Schneefall und die kalten Temperaturen widerstandsfähig zu machen. Das Volumen des Auftrags beträgt rund 1 Million AUD (614.000 EUR). Neben der Lieferung der Anlagen stellt De.mem auch Chemikalien und Verbrauchsmaterialien bereit, die für den laufenden Betrieb benötigt werden.

Quelle

De.men 2023 / Dr. Reuter Investor Relations 2023

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