Bäume pflanzen gegen Klimakrise und Armut
1.000 Milliarden zusätzliche Bäume als CO2 Speicher
Am Tag des Baumes unterstützt Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller (CSU) Felix Finkbeiner (Plant-for-the-Planet) bei seinem Aufruf zum größten Aufforstungsprogramm der Menschheitsgeschichte. Das für die Klimaerwärmung verantwortliche Kohlendioxid (CO2) soll gebunden und gleichzeitig in Ländern des Südens Einkommen geschaffen und Baumaterial gewonnen werden.
Der Anstieg der Durchschnittstemperatur lässt sich nur dann noch auf 2°C begrenzen, wenn parallel zu einer massiven Reduktion von CO2-Emissionen das überschüssige CO2 auch in großem Umfang gespeichert wird. Bäume sind geniale Speicher. Deswegen ruft Finkbeiner zur Billion Tree Campaign auf, dem weltgrößten Aufforstungsprogramm bei dem 1.000 Milliarden Bäume, bevorzugt in den Ländern des Südens gepflanzt werden sollen. Nach einer Studie der Universität Yale wachsen heute 3.000 Milliarden Bäume auf der Erde und Platz für weitere knapp 1.000 Milliarden Bäume gibt es. Diese zusätzlichen Bäume würden in etwa ein Viertel des menschgemachten CO2-Ausstosses binden.
Holz ist genial. Bäume sind die einzigen, einfach vermehrbaren CO2-Speicher. In vielen Ländern des Südens können Bäume schon für einen Euro gepflanzt und gepflegt werden.
Felix Finkbeiner ruft alle Bürger dazu auf, 1000 Bäume, alle Millionäre je 1 Million Bäume und alle Milliardäre und Großunternehmen je 1 Milliarde Bäume zu pflanzen. Er bittet namentlich die Chefs der Automobilkonzerne zu versprechen, bis 20215 je 1 Milliarde Bäume zu pflanzen, um Verantwortung zu übernehmen. Finkbeiner kündigt an, jeden der Chefs anzuschreiben.
„Das weltweite Aufforstungsprogramm ist gleichzeitig ein Konjunkturprogramm, schafft Einkommen für viele Millionen Menschen in heute armen Ländern und setzt damit bei zwei der wesentlichen Fluchtursachen an“, führt Felix Finkbeiner aus, „nämlich der Armuts- und der Klimakrise. Bäume als CO2-Speicher verstanden, binden als Bau- und Möbelholz über Jahrzehnte das „C“ (Kohlenstoff). Die UN erwartet 200 Millionen Klimaflüchtlinge bis zum Jahr 2050. Auch ökonomisch ist Aufforstung sehr sinnvoll, denn einen Flüchtling in Europa zu integrieren kostet ein Vielfaches.“
„Es ist egal, wo auf der Erde das CO2 gebunden wird“, erklärt Finkbeiner. „Dort wachsen sie bis zu viermal schneller als bei uns in Europa und speichern dementsprechend mehr C. Ein Baum mit 60 cm Stammdurchmesser absorbiert durch Photosynthese 2,6 Tonnen CO2, speichert 0,7 Tonnen Kohlenstoff und liefert 3,5 Kubikmeter Bau- bzw. Möbelholz. Holz ist genial, Holz ist Zukunft. Auf der freigewordenen Fläche können sofort neue Bäume gepflanzt werden. Der Bedarf an Baumaterial wird deutlich, wenn man bedenkt, dass die Hälfte der Gebäude, die 2050 auf der Erde stehen werden, heute noch gar nicht gebaut sind. Holz ist nicht nur CO2-neutral, sondern ein CO2-Speicher.“
Wenn jeder Mensch aus dem reichen Teil der Welt, das Pflanzen von 1.000 Bäumen finanziert, hilft er damit auch mit, dass weniger Menschen aus den ärmeren Ländern ins reiche Europa fliehen müssen.
„Ohne Wald kein Leben, keine Luft zum Atmen. Für die deutsche Entwicklungspolitik steht der Schutz des Waldes und des Klimas ganz oben auf der Agenda. Das Engagement von Plant-for-the-Planet ist beeindruckend. Deswegen werden wir unsere Zusammenarbeit ausbauen. Von München bis nach Manaus – wir müssen es gemeinsam schaffen, dass noch viel mehr Menschen auf der Welt den Spaten in die Hand nehmen und Zukunft pflanzen“, erklärt Bundesminister Dr. Gerd Müller.
„Die Klimakrise ist eines der drängendsten aktuellen Probleme. Wir sehen uns da als ein international agierendes Unternehmen in der Verantwortung und handeln“, sagt Klaus Dittrich, der Vorsitzende der Geschäftsführung. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind für die Messe München sehr wichtig. Dittrich: „Es ist eine gute Sache, diese Idee in die Welt zu tragen und Menschen zu motivieren, Gleiches zu tun.“
Im Innenhof der Messe München formen 22 Kinder des Ernst-Mach Gymnasiums in Haar aus 300 Tannen eine Weltkugel. Noch am Nachmittag pflanzen die Kinder die Tannen im Bezirksgut Haar. Die Messe München unterstützt den gemeinsamen Aufruf zur Billion Tree Campaign weil Nachhaltigkeit im Zentrum steht und die Messe München weltweit mehrere Leitmessen im Umweltbereich organisiert. www.messe-muenchen.de.
Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller pflanzte bereits in den 80gern regelmäßig am Tag des Baumes Bäume. Heute vereinbart er mit Felix eine Zusammenarbeit in Mexiko und in mehreren Afrikanischen Staaten. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit ist weltweit in 200 Aufforstungsprojekten engagiert www.bmz.de und will überall dort, wo es möglich und sinnvoll ist, auch das Empowerment der jungen Generation über Plant-for-the-Planet einbinden.
Wer selbst Bäume pflanzen oder spenden möchte: www.plant-for-the-planet.org
