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BALSA GmbH | Die Tuttendorfer Breite als Vorzeigebeispiel für die Wiederverwertung sanierter Flächen.

© BALSA GmbH | Die Tuttendorfer Breite als Vorzeigebeispiel für die Wiederverwertung sanierter Flächen.

Bakterien säubern Boden von Mineralöl

„Tuttendorfer Breite“ als Vorzeigeprojekt für die Nachnutzung sanierter Standorte

Die Sanierung der Altlast N16 „Tuttendorfer Breite“ in Korneuburg ist ein voller Erfolg. Durch eine ehemalige Raffinerie und als Folge des Zweiten Weltkrieges waren das Erdreich und das Grundwasser massiv mit Ölrückständen verseucht. Die Bundesaltlastensanierungsgesellschaft BALSA hat auf ein innovatives Konzept gesetzt: Seit zehn Jahren „fressen“ Bakterien die Erdölrückstände. Inzwischen wird der Standort wieder gewerblich genutzt, die Sanierungsarbeiten gehen parallel weiter.

Die Sanierung der Altlast N16 „Tuttendorfer Breite“ ist ein voller Erfolg. Im Juli 2008 begann die Bundesaltlastensanierungsgesellschaft BALSA im Auftrag des Bundes mit den Sanierungsarbeiten. Dabei wurde unter anderem ein innovatives Verfahren eingesetzt: „Mineralölfressende“ Bakterien säubern seither den Untergrund. In Summe wurden etwa 1.100 Tonnen Mineralöl entfernt. Die Gesamtkosten der Sanierung betragen bis dato rund 20 Millionen Euro. Diese stammen gänzlich aus zweckgebundenen Altlastensanierungsbeiträgen. Während die Sanierungsarbeiten fortgeführt werden, wird der Standort nun auch wieder gewerblich genutzt.

Über die Altlast N16 Tuttendorfer Breite

Auf dem 18 Hektar großen Areal in Korneuburg befand sich von 1927 bis 1961 eine Raffinerie. Durch Kriegseinwirkungen kam es zum Austritt von Mineralöl und damit zur massiven Kontamination des Untergrundes und des Grundwassers. Bei der Sanierung dieser Altlast unter dem Bauherren und Auftraggeber BALSA kommen seit nunmehr zehn Jahren verschiedene Maßnahmen zum Einsatz.

Funnel & Gate-System zur Säuberung des Grundwassers

In einem ersten Schritt wurde die Altlast mit einer Dichtwand (Funnel) umschlossen. Dadurch wurde die weitere Ausbreitung der Verunreinigungen verhindert. Eingebaute und mit Aktivkohle befüllte Filterfenster (Gates) befreiten das Grundwasser zusätzlich von Schadstoffen. Mit insgesamt acht Sanierungsbrunnen wurde das auf dem Grundwasser aufschwimmende Öl erfasst und abgesaugt.

Eine besondere Bewährungsprobe waren die Hochwasser in den Jahren 2009 bis 2011. „Das installierte System, das im Falle eines Donauhochwassers den Aufstau von Grundwasser verhindern soll, hat hier perfekt funktioniert“, erklärt Projektleiter Gerald Luschin.

Bakterien „fressen“ Öl

Ende 2009 kam dann – erstmalig in Österreich in dieser Größenordnung – das mikrobiologische In-Situ-Verfahren zum Einsatz. Natürlich im Boden vorkommende, mineralölabbauende Bakterien werden dabei optimal mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. „Durch den natürlichen Stoffwechsel der Mikroorganismen werden die Schadstoffe wirkungsvoll und kostengünstig beseitigt“, betont BALSA-Geschäftsführer Michael Zorzi.

Von der Altlast zum Einkaufszentrum

Bei Altlastensanierungen steht nicht nur die Beseitigung von Umweltgefährdungen im Vordergrund. Auch die Frage der Wiederverwertung der sanierten Flächen spielt eine große Rolle. Die Tuttendorfer Breite ist dafür ein Vorzeigebeispiel: Die BALSA hat die Sanierungsmaßnahmen und -anlagen von Beginn an so gewählt und geplant, dass eine parallele Nutzung des Standortes möglich ist. Der Großteil des Geländes wird inzwischen wieder gewerblich genutzt. Auf dem Areal wurden in den vergangenen Jahren großzügige Grünflächen, ein Einkaufszentrum, ein Saatgutwerk, Bürogebäude, Parkhäuser und Lagerhallen samt dazugehöriger Infrastruktur errichtet.

„Ich freue mich sehr, dass die Sanierung bisher so erfolgreich war und dass alles nach Plan verläuft. Es ist großartig, dass das Gelände wieder gewerblich genutzt wird. Das ist ein besonders schöner Meilenstein unserer Arbeit“, sagt Michael Zorzi.

Quelle

Milestones in Communication 2020

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