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bund.net | Ein Brennstoff mit fatalen Nebenwirkungen Der "Kohleatlas" zeigt, wie schädlich Kohle für Mensch und Umwelt ist.

© bund.net | Ein Brennstoff mit fatalen Nebenwirkungen Der "Kohleatlas" zeigt, wie schädlich Kohle für Mensch und Umwelt ist.

Der „Kohleatlas“ zeigt die Auswirkungen der Kohle von Klima bis Gesundheit

Der Kohleatlas erzählt die tragische Geschichte von Umweltzerstörung, Krankheit und Tod, zeigt aber auch Auswege in eine saubere Zukunft.

Ein Blick auf die energiepolitische Agenda im „Klimaschutzjahr 2015“ zeigt: Es ist höchste Zeit für eine Publikation, die aus nationaler wie auch globaler Perspektive die wichtigsten Daten und Fakten über Kohle darstellt.

Mit eindrucksvollen Grafiken und in verständlicher Sprache übernimmt der vom BUND zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung herausgegebene „Kohleatlas“ diese Aufgabe. Darin geht um Fragen wie: Woher kommt die Kohle, warum ist sie klimaschädlich, wo liegen ihre größten Reserven, wo wird am meisten gefördert, was ist dran an der Rede von der „billigen Kohle“ und wer profitiert am meisten von ihr?

Weitere brennende Fragen, die im „Kohleatlas“ beantwortet werden, sind: Wie arbeitet die internationale Kohlelobby, wo stößt sie auf Widerstand, welche falschen Lösungen werden propagiert – und welche echten Alternativen für eine klimafreundliche, sichere Energieversorgung gibt es?

Deutschland ist „Weltmeister“ bei der Braunkohleförderung

Mit über 350 Milliarden Euro wurde das Geschäft mit der Kohle hierzulande seit 1950 staatlich subventioniert. Deutschland ist zudem unrühmlicher „Weltmeister“ bei der Förderung von Braunkohle. Eine Fläche von mehr als 245.000 Fußballfeldern ist vom Tagebau in Anspruch genommen – und es soll noch weiter gebaggert werde: 188 Ortschaften fielen dem Braunkohletagebau in Deutschland bereits zum Opfer. Weitere 18 sind aktuell akut von den Expansionsplänen der Kohleindustrie bedroht.

Der „Kohleatlas“ beleuchtet aber nicht nur die ökologischen Schäden, die der Kohlebergbau verursacht. Er zeigt auch die gefährlichen Geschäfte der Kohleindustrie, ihre weltweite Vernetzung und ihre Verstrickung mit den Regierungen. Gefährlich sind diese Geschäfte natürlich für tausende von Bergleuten, die in Minen arbeiten, wo Arbeitsschutz und Sozialstandards keine Rolle spielen (aus denen deutsche Versorger aber dennoch einen Großteil ihrer Steinkohleimporte beziehen). Gefährlich sind sie zudem, weil sich angesichts der klimapolitischen Notwendigkeiten eine neue Investionsblase abzeichnet, in der Milliarden von Euro drohen, versenkt zu werden.

Deutschland muss nun Flagge für den Klimaschutz zeigen

Klimaschutz braucht den Kohleausstieg, und er muss sozial gestaltet werden. Gewerkschaften und Unternehmen sind aufgefordert, aktiv daran mitzuwirken anstatt Abwehrhaltungen einzunehmen. Die Abkehr von der Kohle ist kein deutscher Sonderweg. China, die USA und Großbritannien unternehmen große Anstrengungen, um die Kohleverstromung zu drosseln. In China waren 2014 zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt die CO2-Emissionen rückläufig – und einiges deutet darauf hin, dass der Höhepunkt der Kohlenutzung in China früher als erwartet kommt. Deutschland muss nun nachziehen und bei der Pariser Weltklimakonferenz Flagge zeigen.

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Quelle

BUND 2015

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