‹ Zurück zur Übersicht
DUH | Sascha Krautz | Was tun gegen die Becherflut?

© DUH | Sascha Krautz | Was tun gegen die Becherflut?

Deutsche Umwelthilfe startet Kampagne gegen Abfallflut durch Coffee to go-Becher

Mit ihrem Projekt „Becherheld – Mehrweg to go“ wirbt die DUH für wiederverwendbare Alternativen zu Einwegbechern und für ein Ende der Wegwerfmentalität – Die Umweltorganisation fordert eine Abgabe auf Einwegbecher in Höhe von 20 Cent.

Der seit Jahren zunehmende Wegwerftrend durch Coffee to go-Becher vergeudet wertvolle Ressourcen und belastet sowohl Umwelt als auch Klima. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) präsentiert mit ihrer soeben gestarteten Kampagne „Becherheld – Mehrweg to go“ Lösungen, die dazu beitragen, den hohen Verbrauch an Einweg-Kaffeebechern zu verringern. Gleichzeitig richtet sich die Kampagne an Verbraucherinnen und Verbraucher, um sie für die Umweltauswirkungen von Coffee to go-Bechern zu sensibilisieren und für die Nutzung umweltfreundlicher Mehrwegalternativen zu gewinnen.

„Coffee to go-Becher sind ein wahrer Fluch für die Umwelt. In Deutschland werden pro Jahr 2,8 Milliarden von ihnen verbraucht. Für ihre Herstellung sind 64.000 Tonnen Holz, 1,5 Milliarden Liter Wasser, 11.000 Tonnen Kunststoff und eine Energiemenge notwendig, mit der sich eine Kleinstadt ein Jahr lang versorgen ließe. Diese Probleme dürfen wir nicht länger ignorieren“, sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Der Einwegtrend lässt sich nach Auffassung der DUH stoppen, wenn die bislang kostenfrei angebotenen Wegwerfprodukte teurer werden. Eine Abgabe in Höhe von 20 Cent wäre die Lösung. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation möchte außerdem die großen Kaffeehausketten dafür gewinnen, Mehrwegbechersysteme zum Ausschank von Kaffee anzubieten. Auch muss die Möglichkeit, selbst mitgebrachte und verschließbare Mehrwegbecher in Cafés wiederbefüllen zu lassen, stärker beworben und dadurch bekannter gemacht werden. Einen Kaffee kann man unterwegs auch ohne Abfall genießen.

„Berlin hat ein Becherproblem, das nicht nur der Umwelt schadet, sondern auch dem Image der Hauptstadt. Die irische Abgabe auf Plastiktüten hat bewiesen, dass Verbraucher reagieren, wenn sie für Einwegartikel etwas bezahlen müssen. Eine Abgabe auf Coffee to go-Becher ist längst überfällig, um dem Problem Herr zu werden“, erklärt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Laut einer repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der DUH sind 75 Prozent der Berliner für eine solche Verbrauchssteuer auf Wegwerfbecher. Dass diese auch auf Landesebene problemlos und ohne rechtliche Bedenken umsetzbar ist, belegt ein im Auftrag der DUH erarbeitetes Gutachten der Rechtsanwaltskanzlei Geulen & Klinger.

„In Berlin fallen jährlich 170 Millionen Coffee to go-Becher an, die für 2.400 Tonnen Abfall verantwortlich sind. Besonders ärgerlich sind die vielen achtlos weggeworfenen Becher, die die Umwelt vermüllen. Wir unterstützen die DUH-Kampagne, weil sie deutlich macht, dass es Alternativen zu den vermeintlich nicht mehr wegzudenkenden Einwegbechern gibt“, sagt Reinhard Dalchow, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Naturschutz Berlin (SNB), die das DUH-Projekt aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin fördert.

Quelle

Deutsche Umwelthilfe 2015

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren