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bigstock | kodda | Wenn das Kühlwasser fehlt: Noch ein Grund, besser nicht mehr in Kohlekraft zu investieren.

© bigstock | kodda | Wenn das Kühlwasser fehlt: Noch ein Grund, besser nicht mehr in Kohlekraft zu investieren.

Erderwärmung bremst weltweit Fossilstrom

Hitzewellen und Trockenperioden werden die Stromproduktion künftig drastisch einschränken.

Weltweit könnten 60 Prozent der Kraftwerke aufgrund von sinkenden Flusspegeln und höheren Wassertemperaturen nicht mehr ihre volle Leistung erreichen. Das geht aus einer Studie des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien hervor, die im Fachmagazin Nature Climate Change veröffentlicht wurde. „Wir zeigen, dass Kraftwerke nicht nur den Klimawandel antreiben, sondern auch in erheblichem Ausmaß vom Klima beeinflusst werden“, sagte Keywan Riahi, Leiter des Energieprogramms am IIASA.

Die Forscher erwarten, dass die monatliche Leistung von Wärmekraftwerken ab 2050 um bis zu 30 Prozent abfallen wird. Wegen der geringen Wasserführung von Flüssen werden auch Wasserkraftwerke beeinträchtigt. Ihre Leistung könnte ab 2050 um 3,6 Prozent und ab 2080 um 6,1 Prozent sinken.

Schon frühere Studien hatten auf den Zusammenhang von Energieerzeugung und Klimawandel untersucht. Die jetzt vorgestellte Studie untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf globaler Ebene. Dazu wurden Klimaprognosen und Standortdaten von fast 25.000 Wasserkraftwerken und 1.500 fossilen Wärmekraftwerken ausgewertet. Vor allem die USA, das südliche Südamerika, Afrika und Australien sowie Mittel- und Südeuropa sind gefährdete Regionen, da den Prognosen zufolge die Flüsse im Jahresdurchschnitt weniger Wasser führen und höhere Wassertemperaturen aufweisen werden. „Das reduziert die Leistung von Wasserkaft- und Wärmekraftwerken in diesen Regionen“, sagte die IIASA-Forscherin Michelle Van Vliet.

Anpassungsmaßnahmen könnten den Leistungsabfall der Kraftwerke teilweise auffangen. Geeignet seien beispielsweise bessere Kühlsysteme mit Meereswasser oder Luft. Zudem könne die Effizienz der Kraftwerke verbessert werden.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | kir 2016

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