‹ Zurück zur Übersicht
pixabay.com | spiker

© pixabay.com | spiker | BUND fordert boden- und wasserschonende Landwirtschaft.

Erster Bodenatlas für Deutschland

Die 144 Seiten umfassende Publikation zeigt verschiedene Eigenschaften und Erosionsgefahr der deutschen Böden.

Mit dem BGR-Atlas liegt jetzt ein Standardkartenwerk vor, das nicht nur eine thematische Übersicht über unsere Böden bietet, sondern auch Fragestellungen zu Potenzialen und Gefährdungen dieser zentralen Georessource behandelt.

„Durch das von den Vereinten Nationen ausgerufene ‚Internationale Jahr des Bodens 2015‘ steht der Boden als wichtige, jedoch auch begrenzte Georessource zu Recht im Fokus. Böden sind Lebensgrundlage und verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit. Ihr Schutz dient der Ernährungssicherung und bedeutet zugleich Schutz für unser Wasser, das Klima und die Artenvielfalt“, erklärt BGR-Präsident Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel.

Als Geologischer Dienst von Deutschland zeigt die BGR im „Bodenatlas Deutschland“ auf, wofür wir Böden brauchen und warum es so wichtig ist, sie zu erhalten. Der Atlas bietet neben geowissenschaftlichen und bodenkundlichen Karten im Hauptmaßstab von 1:3 Millionen auch ein breites Spektrum von Informationen zu physikalischen und chemischen Kennwerten sowie zum Wasser- und Stoffhaushalt von Böden. Kartentafeln mit ausführlichen Erläuterungen beleuchten den aktuellen Zustand und die weitere Entwicklung der Ressource Boden.

Bodeneigenschaften und die Qualität der Böden weisen deutschlandweit große regionale Unterschiede auf. So verdeutlicht der Bodenatlas, dass z. B. die Böden der Lösslandschaften (Magdeburger Börde, Thüringer Becken oder Kölner Bucht) ein besonders hohes Ertragspotenzial für Getreide besitzen. Günstige Bedingungen ganz anderer Art weisen die Hochlagen der Mittelgebirge (Harz, Rheinisches Schiefergebirge, Schwarzwald, Bayerischer Wald, Thüringer Wald und Erzgebirge) auf. Dort erreichen die Niederschläge im deutschlandweiten Vergleich Maximalwerte, was zu besonders hohen Sickerwasserraten führt und damit die Grundwasserneubildung fördert.

Beim zweiten großen Thema, den Gefährdungen, zeigt der Bodenatlas sehr anschaulich, wie Erosion durch Wind und Wasser den Böden zusetzt. Die Karte zur Wassererosion durch Starkregenereignisse belegt, dass etwa ein Drittel der Ackerfläche in Deutschland eine mittlere bis sehr hohe Erosionsgefährdung aufweist. Besonders betroffen sind die ackerbaulich genutzten Flächen im niedersächsischen Berg- und Hügelland, das sächsische Hügelland mit dem Erzgebirgsvorland, die Neckar- und Tauber-Gäuplatten und das unterbayerische Hügelland. Rund ein Viertel der Ackerflächen sind zusätzlich durch Winderosion infolge von Trockenheit, fehlendem Bewuchs und Starkwinden gefährdet. Dies betrifft vor allem das norddeutsche Tiefland.

 

Quelle

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) 2015

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren