‹ Zurück zur Übersicht
pixabay.com | boatguy

© pixabay.com | boatguy

Fleischproduktion 2014 auf Höchststand

Im Jahr 2014 wurde in deutschen Schlachtunternehmen so viel geschlachtet wie noch nie.

Im Berichtsjahr 2014 das bisher höchste Produktionsergebnis der Fleischerzeugung in Deutschland erzielt (bisheriger Höchststand: 2011). Insgesamt wurden 8,2 Millionen Tonnen Fleisch in gewerblichen Schlachtunternehmen produziert; 102 800 Tonnen oder 1,3% mehr als im Jahr 2013. Entscheidenden Anteil an diesem Produktionsanstieg hatte die Geflügelfleischerzeugung. Aber auch die Rindfleisch- und Schweinefleischerzeugung erzielten ein Produktionsplus.

Die Geflügelfleischerzeugung nahm, dem langfristigen Trend folgend, auch im Jahr 2014 zu. Gegenüber dem Vorjahr stieg die produzierte Menge an Geflügelfleisch um 69 500 Tonnen oder 4,8% auf gut 1,5 Millionen Tonnen. In allen Monaten des Jahres 2014 waren Zuwächse gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat zu verzeichnen, am deutlichsten in den Monaten Juni, Juli und Dezember. Der größte Anteil an der Geflügelfleischproduktion entfiel auf Jungmasthühnerfleisch (971 700 Tonnen); hier lag der Produktionszuwachs bei 6,7%, was 61 400 Tonnen entspricht. An Truthahnfleisch wurden insgesamt 465 200 Tonnen erzielt (+1,6%; +7 200 Tonnen). Der Anfall an Entenfleisch blieb mit —0,2% oder rund 100 Tonnen knapp unter dem Niveau des Vorjahres.

Regional gesehen konzentrieren sich die Geflügelschlachtungen auf Niedersachsen (901 300 Tonnen) und Bayern (174 100 Tonnen). Die Geflügelfleischerzeugung insgesamt steuerte im vergangenen Jahr 18,7% zur Gesamtfleischerzeugung bei, das entspricht einem Zuwachs von 0,7 Prozentpunkten.

Entgegen dem stetigen Rückgang des Schlachtaufkommens an Rindern in den letzten Jahren wurde im Jahr 2014 eine Zunahme gegenüber dem Jahr 2013 registriert. Absolut wurden 3,6 Millionen Rinder (+1,9%; + 65 200 Tiere) im Berichtzeitraum gewerblich geschlachtet, die überwiegend in Bayern und Nordrhein- Westfalen an den Haken kamen. Im Jahresverlauf betrachtet, wurde der Produktionszuwachs hauptsächlich in den drei ersten Quartalen erwirtschaftet; im vierten Quartal rutschte das Schlachtaufkommen gegenüber dem Vorjahresquartal jedoch ins Minus (- 0,3%). Der Produktionsanstieg ist im Wesentlichen auf ein größeres Angebot an heimischen Rindern zurückzuführen; die Zahl der aus dem Ausland bezogenen Rinder für Schlachtungen in Deutschland ging – wie bereits 2013 – weiter zurück. Verarbeitet wurden 1,44 Millionen Ochsen und Bullen (+ 0,9%), deren Schlachtmenge bei knapp 554 300 Tonnen (+1,1%) lag. An Jungrindern wurden 43 300 Tiere geschlachtet (- 14,9%); hier verringerte sich die Produktionsmenge auf gut 7 000 Tonnen (- 13,3%).

Mit einem Anstieg von 4,4% auf 1,3 Millionen Kühe, wurden deutlich mehr Kühe als im Vorjahr geschlachtet. Dem entsprechend stieg die erzeugte Fleischmenge auf knapp 379.800 Tonnen (+ 13 100 Tonnen; + 3,6%). Die Schlachtungen von Färsen stiegen im Jahr 2014 moderat um 0,4% auf rund 473 800 Tiere, die Schlachtmenge stieg um knapp 60 Tonnen auf 139 330 Tonnen (0,0%). Die Zahl der geschlachteten Kälber stieg um 1,7% auf knapp 320.300 Kälber, sodass die dabei erzeugte Kalbfleischmenge bei rund 45.340 Tonnen (+ 1 100 t; + 2,4%) lag. Der Anteil der in Deutschland erzeugten Rindfleischmenge liegt bei 13,8 %.

Die Anzahl der geschlachteten Schweine stieg 2014 um 0,2% (+ 112 600 Tiere) auf einen Stand von 58,7 Millionen Tieren. Die aus gewerblichen Schlachtungen erzeugte Schweinefleischmenge von gut 5,5 Millionen Tonnen übertraf das Vorjahresergebnis um 0,3% (+ 14 900 Tonnen), erreichte aber nicht den Höchstwert aus dem Jahr 2011 (5,6 Mio. Tonnen; 59,6 Mio. Schweine). Das Schlachtaufkommen an Schweinen aus heimischen Ställen erhöhte sich auf 53,8 Millionen Tiere (+1,0%; + 546.700 Tiere) und hatte somit entscheidenden Anteil an der Entwicklung der Schweinefleischproduktion. Das Schlachtaufkommen ausländischer Schweine fiel in deutschen Schlachthöfen um 9,0% (- 434.100 Tiere) niedriger aus. Die größten Schweinefleischerzeuger sind in den Ländern Nordrhein-Westfalen (1 862 750 Tonnen) und Niedersachsen (1 783 000 Tonnen) angesiedelt. Der Anteil der Schweinefleischerzeugung an der Fleischerzeugung insgesamt beträgt 67,3%, das entspricht einem Rückgang um 0,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Gemessen an der gesamten Fleischproduktion spielt die gewerbliche Schaf- und Lammfleischerzeugung mit 19 700 Tonnen eine untergeordnete Rolle; 2014 waren es 1,3% weniger als im Vorjahr. Die Anzahl der geschlachteten Schafe fiel auf knapp 986 400 (- 15 700 Tiere; – 1,6%). Ziegen- und Pferdefleisch erzielten eine Schlachtmenge von knapp 2 600 Tonnen (- 20,3%). Insgesamt machten die Schaf- und Lammfleischerzeugung sowie die Schlachtmenge an Ziegen- und Pferdefleisch einen Anteil von nur 0,3% an der Fleischerzeugung 2014 aus.

Zeitreihen über die Schlachtungs- und Schlacht­gewichts­statistik finden Sie in den Tabellen 41331-0004 und 41322-0002 der Datenbank GENESIS-Online, weitere Ergebnisse zur Schlachtungs- und Schlachtgewichtsstatistik in der Tabelle Gewerbliche Schlachtungen.

Erstaunlich ist diese Meldung vom Bundeslandwirtschaftsministeriums: „54 Prozent aller Deutschen schätzen, dass sie sich zumindest häufig gesund und ausgewogen ernähren“

 

Fotolia.com | lamb
Quelle

Statistisches Bundesamt 2015

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren