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Chris Jordan (via U.S. Fish and Wildlife Service Headquarters) / CC BY 2.0 | Die unveränderten Mageninhalte eines toten Albatross-Jungen, aufgenommen im September 2009 im Midway Atoll National Wildlife Refuge im Pazifik mit Plastik-Treibgut, das dem Jungtier von seinen Eltern gefüttert wurde.

© Chris Jordan (via U.S. Fish and Wildlife Service Headquarters) / CC BY 2.0 | Die unveränderten Mageninhalte eines toten Albatross-Jungen, aufgenommen im September 2009 im Midway Atoll National Wildlife Refuge im Pazifik mit Plastik-Treibgut, das dem Jungtier von seinen Eltern gefüttert wurde.

Gegen Plastikmüll im Meer

In den Weltmeeren sammelt sich jeden Tag immer mehr Plastikmüll. Das Start-up „The Ocean Clean Up“ will dem nun ein Ende setzen. Schon nächstes Jahr soll die erste Anlage beginnen, Plastikmüll aus den Meeren zu sammeln – zwei Jahre früher als ursprünglich geplant.

„The Ocean Clean Up“ ist wohl das bekannteste Meeressäuberungsprojekt. Vor vier Jahren hatte der damals 18-jährige Boyan Slat „The Ocean Clean Up“ gegründet. Seine Idee: Ein Gerät mit kilometerlangen Fangarmen, an denen Plastikmüll hängen bleibt. Die „Arme“ sind dabei ein bis zwei Kilometer lange Röhren. Eine Verlängerung nach unten funktioniert dabei wie eine Art Sieb, das Müll an der Meeresoberfläche abfischt. Der Plastikmüll wird aufgesammelt und recycelt.

Spätestens nach seinem Ted-Talk 2014 erhielten Boyan Slat und sein Start-up internationale Bekanntheit. Der Talk über Plastikmüll wurde auf YouTube über zwei Millionen Mal aufgerufen. Seit 2013 hat „The Ocean Clean Up“ 31,5 Millionen Dollar an Spenden eingesammelt, unter anderem durch Crowdfunding. Inzwischen ist Slat 22 Jahre alt – und hat ein Team von mehr als 60 Leuten hinter sich.

Plastikmüll im „Großen Pazifischen Müllstrudel“

Das Team testet derzeit einen kleinen Prototypen des „Meeresstaubsaugers“ in der Nordsee. Richtig losgehen sollte es eigentlich 2020 am sogenannten „Großen Pazifischen Müllstrudel“ (Great Pacific Garbage Patch). In dem Gebiet zwischen Nordamerika und Asien schwimmt besonders viel Plastikmüll. Wie „The Ocean Clean Up“ nun jedoch bekannt gab, soll das Projekt bereits in der ersten Jahreshälfte von 2018 starten – zwei Jahre früher als geplant.

Dass jetzt alles so schnell geht, liegt zum einen an einer Finanzspritze und zum anderen an einer Verbesserung im Design: Das Gerät wird nicht mehr wie ursprünglich vorgesehen am Meeresboden fixiert, sondern bekommt mehrere Anker. Dadurch ist es mobiler und laut „The Ocean Clean Up“ auch um einiges effizienter.

„The Ocean Clean Up“: Unrealistische Versprechen?

Zurzeit stellt das Unternehmen die Teile für die finale Anlage her. Den ersten Piloten will das Unternehmen Ende 2017 an der amerikanischen Westküste testen. Dann wird sich zeigen ob der Plan von „The Ocean Clean Up“ aufgeht. Das Unternehmen verspricht auf seiner Webseite, in fünf Jahren die Hälfte des Plastikmülls aus dem „Großen Pazifischen Müllstrudel“ herausfischen zu können. Kritiker halten das für unrealistisch. Manche befürchten sogar, dass der „Meeresstaubsauger“ eher Schaden im Meer anrichten könnte.

Utopia meint: „The Ocean Clean Up“ war das erste größere Projekt zur Säuberung der Meere und hat dem Plastikmüll-Problem in den Meeren bereits zu sehr viel Aufmerksamkeit verholfen. Es wäre ein großartiger Erfolg, wenn die Anlage tatsächlich so funktioniert, wie ihre die Entwickler glauben und sie dazu beitragen kann, die Ozeane von Müll zu  befreien. Es lohnt sich aber, gleichzeitig andere Projekte im Auge zu behalten, die ähnliche Pläne haben.

The Ocean Clean UpThe Ocean Clean Up | Boyan Slat, Gründer von „The Ocean Clean Up“ mit Plastikmüll aus dem Meer
Quelle

UTOPIA.de | Nadja Ayoub 2017

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