‹ Zurück zur Übersicht
pixabay.com | geralt | Sonnenenergie: Quelle des Lebens, aber zunehmend auch eine Bedrohung, weil Menschen die Atmosphäre verändern.

© pixabay.com | geralt | Sonnenenergie: Quelle des Lebens, aber zunehmend auch eine Bedrohung, weil Menschen die Atmosphäre verändern.

Globaltemperatur um 1 Grad gestiegen

Der britische meteorologische Dienst meldet einen neuen Temperaturrekord. 2015 ist auf dem Weg, das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden. Auch die Daten der Welt-Meteorologie-Organisation WMO bestätigen den Trend.

Hiobsbotschaft vom Met Office, dem britischen meteorologischen Dienst: Das Jahr 2015 war bislang ein volles Grad wärmer als die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts – also jene Zeit, die als „vorindustrielle Referenzperiode“ in der Klimawissenschaft als Basis genommen wird. 2015 ist damit auf dem Weg, das wärmste Jahr zu werden, das seit Beginn der Wetteraufzeichnungen registriert wurde. Die Meteorologen machen einerseits das Wetterphänomen El Niño für die neue Rekordmarke verantwortlich, andererseits die zunehmende „Verschmutzung“ der Atmosphäre mit Treibhausgasen.

„Starke El Niños haben die Meteorologen auch schon in der Vergangenheit registriert“, erklärte Stephen Belcher vom Met Office. „Aber nie stieg die Temperatur bis zur Ein-Grad-Schwelle – ein klares Zeichen für den zunehmenden Einfluss des Menschen auf das Klima.“

Ein Grad wärmer bedeutet, dass die Hälfte zum Zwei-Grad-Limit bereits erreicht ist: Die Weltgemeinschaft hatte 2010 auf dem Klimagipfel COP 10im mexikanischen Cancún beschlossen, die globale Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, um „gefährliche Störungen“ des Weltklimas zu verhindern.

Die Wissenschaft hat inzwischen relativ genau berechnet, ab welchem Punkt „gefährliche Störungen“ eintreten werden. Jenseits einer CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 450 ppm (parts per million) wird die globale Oberflächentemperatur um zwei Grad im Durchschnitt ansteigen. Die Forschung hat sogenannte „Kipp-Elemente“ ausgemacht, die dann die Erderwärmung verselbständigen. Etwa die Permafrostböden: Unter der dauergefrorenen Erde Sibiriens und Nordamerikas sind Millionen von Milliarden Kubikmeter Methan „eingesperrt“, ein rund 30-mal so starkes Treibhausgas wie Kohlendioxid. Ab zwei Grad mehr taut dieser Boden auf. Klimaschutz wäre dann fast egal: Die Erderwärmung würde sich verselbständigen.

Hier können Sie den Hintergrund weiterlesen 


Frühjahr lag global über 400-ppm-Marke

Die Welt-Meteorologie-Organisation WMO warnt in ihrem heute veröffentlichten Treibhausgas-Bericht vor einer weiter steigenden CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Diese sei im Frühling 2015 im globalen Durchschnitt erstmals über 400 ppm (parts per million) gestiegen. Der Treibhauseffekt hat der Organisation zufolge im Zeitraum von 1990 bis 2014 um 36 Prozent zugenommen – mehr


Quelle

KLIMARETTER.INFO | Nick Reimer und Friederike Meier 2015

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren