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theguardian | screenshot | Great Barrier Reef

© theguardian | screenshot | Great Barrier Reef

Great Barrier Reef: Bleiche geht weiter

Die Massenbleiche im australischen Great-Barrier-Riff geht weiter. Luftaufnahmen von Wissenschaftlern des australischen Zentrums für Korallenriffstudien haben gezeigt, dass zwei Drittel des gesamten Riffs vor der Nordostküste Australiens von einer Bleiche betroffen sind.

Das ist ein 1.500 Kilometer langer Streifen – vergleichbar der Strecke von Frankfurt am Main nach Sizilien. Nur das südliche Drittel sei in normalem Zustand, sagte Terry Hughes vom Zentrum für Korallenriffstudien. „Die Ursache der Bleiche sind die Rekordtemperaturen durch die globale Erwärmung“, so Hughes. „In diesem Jahr haben wir erneut Massenbleichen, selbst ohne El-Niño-Bedingungen.“

Das Great Barrier Reef erlebt damit die zweite Massenbleiche in einem Jahr. 2016 war vor allem das nördliche Drittel der größten Lebensstruktur der Welt betroffen, 2017 hat sich das Korallensterben Richtung Süden ausgedehnt. Eine Bleiche ist nicht gleichbedeutend mit einem Absterben der Riffe, aber nach einem solchen Ereignis brauchen Korallen in der Regel zehn Jahre, um sich wieder zu erholen. Doch diesmal hatten sie dazu überhaupt keine Zeit – eine Bleiche wurde von der nächsten abgelöst.

Zur Korallenbleiche kommt es, wenn ungewöhnlich warmes Wasser die Korallentiere unter Stress setzt und sie die Kleinstalgen, mit denen sie in Symbiose leben, abstoßen. Dadurch verlieren sie ihre Farbe. Neben dem wärmeren Wasser tragen noch weitere Faktoren zum Stress der Korallen bei – etwa die Ausbreitung des Dornenkronenseesterns oder die schlechte Wasserqualität. Nach Angaben der australischen Wissenschaftler war die diesjährige Bleiche die vierte Massenbleiche innerhalb von 19 Jahren – nach 1998, 2002 und 2016.

Vergangene Woche hatte eine Gruppe von Tourismusmanagern und Forschern vorgeschlagen, kaltes Wasser in sechs Teilbereiche des Great-Barrier-Riffs zu pumpen, um die Bleiche der Korallen aufzuhalten. Neun Millionen US-Dollar soll es kosten, die touristischen Anziehungspunkte im Riff nahe den Kleinstädten Cairns und Port Douglas zu schützen. Kritiker sehen in der vorgeschlagenen Maßnahme eine Geldverschwendung, die höchstens einem kleinen Teil des Riffs helfen könne und damit nur ein „Pflaster“ sei.

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Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (bra) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!     

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