Grünflächen senken Lust auf schädliche Laster
Der Anblick von Grün von zu Hause aus steht einer Studie unter der Leitung der University of Plymouth zufolge mit weniger Lust auf Alkohol, Zigaretten und schädlichen Nahrungsmitteln in Verbindung.
Die in „Health & Place“ veröffentlichten Forschungsergebnisse weisen erstmals nach, dass der passive Kontakt mit einer nahegelegenen Grünfläche die Häufigkeit und die Stärke des Verlangens reduziert.
Grün hilft auch passiv
Die aktuelle Arbeit baut auf früheren Erkenntnissen auf, die nahelegten, dass Sport in der Natur derartige Verlangen reduzieren kann. Gezeigt wird nun, dass das auch ohne körperliche Aktivität zutreffen dürfte. Die Wissenschaftler betonen, dass die neuen Forschungsergebnisse weitere Belege dafür lieferten, dass es notwendig ist, Grünflächen in Städten zu schützen und in sie zu investieren.
Die Studienteilnehmer beantworteten einen Online-Fragebogen, der verschiedene Aspekte des Kontakts mit der Natur, Verlangen und negativen Emotionen abfragte. Unter anderem wurde der Anteil an Grünflächen in der Wohngegend untersucht, grüne Ausblicke von zu Hause, der Zugang zu einem Garten oder einer Kleingartenanlagen sowie die Häufigkeit ihrer Nutzung.
Grün verringert Suchtverhalten
Der Zugang zu einem Garten oder einer Kleingartenanlage stand mit einer geringeren Stärke des Verlangens nach ungesunden Genussmitteln und einer geringeren Häufigkeit, diese zu konsumieren, in Verbindung. Ausblicke mit mehr als 25 Prozent Grünflächen führten zu einer ähnlichen Reaktion. Zusätzlich untersucht wurde das Ausmaß körperlicher Aktivität im gleichen Zeitraum. Dabei verringerte sich das Verlangen unabhängig vom Ausmaß.
Laut Forschungsleiterin Sabine Pahl trage dieses Bedürfnis zu einer ganzen Reihe von gesundheitsschädigenden Verhaltensweisen bei. Dazu gehören Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und ungesunde Ernährung. Sie können ihrerseits zur Entstehung von Krebs, Fettleibigkeit und Diabetes führen. Weitere Studien seien erforderlich, um zu untersuchen, ob und wie Grünflächen dazu beitragen können, Menschen mit problematischen Begierden zu helfen.
Quelle
Der Bericht wurde von
der Redaktion „pressetext.com“ (Moritz Bergmann) 2019 verfasst –
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