Heiß, heißer, Hitzetote
Unser Planet hat Fieber. In Südeuropa ist ein Ende der Hitzewelle nicht in Sicht. Im Nordosten Spaniens, in Frankreich, in Griechenland und in Italien wüten Waldbrände, auch in den USA.
In Italien zerstörte ein Feuer Teile der berühmten Weinberge am Vesuv. In Spanien mussten bereits über 1.000 Menschen evakuiert werden. Die spanische Hitzewelle erfordert erste Todesopfer. In ganz Südeuropa klagen Bauern über Verluste beim Wein- und Obstanbau.
Durch tödliche Hitzewellen könnten allein in Spanien laut der Zeitschrift „Nature“ bis zum Ende des Jahrhunderts 246.000 Menschen an der Hitze sterben. Zunehmende Flächenversiegelung und zu wenig Grün in den Städten befeuern das Problem. Jetzt peilt die Hitzewelle auch Deutschland an, wo es im Juli geradezu kühl war.
Die heiße „Julia“ bringt Sahara-Glut in unser Land. Bis zu 40 Grad Hitze kann es in den nächsten Tagen geben, zum Beispiel in Freiburg, Frankfurt, Karlsruhe, Worms, Mainz oder Köln – in Spanien, Italien und Frankreich bis zu 44 Grad, in der Türkei gar bis zu 50 Grad.
Wer jetzt noch den Klimawandel leugnet, muss dumm und blind sein oder zumindest gefühlskalt. Weil der Juli global nur der drittheißeste seit der Wetteraufzeichnung war, glaubten manche hierzulande bereits, der Klimawandel habe eine Pause eingelegt. Doch weit gefehlt. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sehen ganz anders aus.
Nordwestlich von Tokio kletterte Ende Juli die Rekord-Temperatur auf 41,8 Grad. Jetzt ist das Land neben der Hitzewelle von Hochwasser und Steinschlägen geplagt. Bei über 50 Grad Hitze ist in weiten Teilen des Irak der Strom total ausgefallen.
Das Fieber des gesamten Planeten lässt sich nicht dadurch senken, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien ausgebremst wird, Frau Reiche und Herr Merz. Das Bundesministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung schätzt, dass zwischen 2030 und 2050 jedes Jahr weltweit mehr als eine Viertelmillion Menschen den Hitze-Tod sterben werden.
Die Klimawandelleugner von Trump bis zur AfD wachen vielleicht doch noch auf, aber dann wird es wohl bereits zu spät sein, denn die Treibhausgase, die wir heute in die Atmosphäre schicken, belasten das Klima noch in Jahrhunderten. Beim Klimawandel geht es um die Überlebensfrage der Menschheit.