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pixabay.com | Gellinger | Hitze ist ein Risiko: Ab 37 Grad Celsius wird es für den menschlichen Körper schwierig, mit der Hitze noch fertig zu werden.

© pixabay.com | Gellinger | Hitze ist ein Risiko: Ab 37 Grad Celsius wird es für den menschlichen Körper schwierig, mit der Hitze noch fertig zu werden.

Hitzewelle & Klimawandel: „Das ist nicht mehr nur Wetter“

Die Hitzewelle nimmt kein Ende, das Wetter bleibt extrem. Welche Rolle der Klimawandel dabei spielt, haben nun Wissenschaftler vom World Weather Attribution Projekt untersucht. Die vom Menschen verursachte Erderwärmung macht Hitzewellen demnach doppelt so wahrscheinlich. Von Verena Kern

Auf der Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes ist Deutschland derzeit fast vollständig in lila getaucht (siehe Abbildung 01 rechts). Lila steht für „Hitzewarnung“, und diese gilt – von wenigen Ausnahmen abgesehen – für das gesamte Bundesgebiet, bei Temperaturen um gut über 30 Grad.

Dabei soll es morgen, am Dienstag, sogar noch heißer werden (siehe Abbildung 02 rechts). Der DWD sagt Temperaturen von 37 Grad für das Rhein-Main-Gebiet und Berlin voraus, für Magdeburg sogar 38 Grad. 

Nicht nur Deutschland ächzt unter einer extremen Hitzewelle. Die gesamte Nordhalbkugel ist betroffen. In Griechenland kamen bei Waldbränden fast 90 Menschen ums Leben, so viele Tote gab es dort seit 100 Jahren bei keinem Waldbrand. In Japan wurden nahe Tokio 41,1 Grad Celsius gemessen – mehr als jemals zuvor in dem Land. Auch viele US-Staaten verzeichneten Temperaturrekorde.

Selbst Länder, die sonst eher moderate Sommer kennen, erleben derzeit extreme Hitze, etwa Schweden, Dänemark, Finnland. Der finnische Wetterdienst meldete Mitte Juli mit 33,4 Grad die „höchste je in Lappland gemessene Temperatur“. In Schweden wüten nach wie vor schwere Waldbrände – auch nördlich des Polarkreises.

Hitzewellen und Dürreperioden, die den Ausbruch von Waldbränden begünstigen – das ist für sich genommen eigentlich noch nichts Ungewöhnliches, sondern zunächst einmal nur ein Extremwetterereignis. Auch ohne den Klimawandel könnte und würde es besonders heiße Sommer geben.

Doch weil der Mensch mit dem Verbrennen fossiler Energien die Atmosphäre aufheizt, treten solche Extreme nun vermehrt auf. „Solche Wettersituationen häufen sich in den letzten Jahrzehnten“, sagt der Klimaforscher Mojib Latif im Klimareporter°-Interview.

„Hitzetage mit Temperaturen von über 30 Grad Celsius nehmen deutlich zu“, sagt Latif. „Genauso wie auch Tropennächte, in denen die Temperatur nicht mehr unter 20 Grad fällt.“ Das gelte nicht nur für Deutschland, sondern für viele Regionen Europas.

Abbildung 01: Screenshot/DWD | Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes für heute: Lila steht für "Hitzewarnung", grün für "keine Warnungen".Abbildung 02: Screenshot/DWD | Hitze all over: Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes vom 30. Juli 2018, für den folgenden Tag.
Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „klimareporter.de“ (Verena
Kern) 2018
 verfasst – der Artikel
darf nicht ohne Genehmigung (post@klimareporter.de) weiterverbreitet werden! 

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