Jährlich 5,5 Millionen Todesfälle durch Smog
Mehr als 5,5 Millionen Menschen auf der Welt sterben jedes Jahr frühzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung – nicht nur rund drei Millionen, wie es frühere Studien nahelegten.
Das haben Forscher der University of British Columbia im kanadischen Vancouver herausgefunden. Es gehe um ein Zehntel der weltweiten Todesfälle, sagte Michael Brauer, Professor für öffentliche Gesundheit, am Freitag (Ortszeit) auf der weltgrößten Wissenschaftskonferenz AAAS in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington.
„Luftverschmutzung ist der viertwichtigste Risikofaktor für den Tod und bei weitem der Wichtigste Umweltrisikofaktor für Krankheiten“, so Brauer. „Die Smogbekämpfung ist ein sehr effizienter Weg, um die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern.“ Mehr als die Hälfte der vorzeitigen Todesfälle treten nach Angaben der Forscher in China und Indien auf. Luftschadstoffe entstammen vor allem der Verbrennung von Kohle und Holz zur Energiegewinnung, aber auch Fabriken und dem Verkehrssektor. Man versuche jetzt herauszufinden, welchen Anteil die einzelnen Quellen an den Todesfällen haben.
Luftschadstoffe schaden auch dem Klima. Abgesehen davon, dass Autos und Kraftwerke auch Treibhausgase emittieren, beeinflussen etwa bodennahes Ozon und die im Feinstaub enthaltenen Rußpartikel das Klima auch direkt. Eine Studie der American Geophysical Union hat ergeben, dass Rußpartikel zum Beispiel die Wärmestrahlung der Sonne absorbieren oder auf Schnee und Eis fallen und diese zum Schmelzen bringen. Auch indem sie die Wolkenbildung verändern, tragen Schadstoffemissionen teilweise zur Erderwärmung bei. Bodennahes Ozon vermindert zudem das Pflanzenwachstum und damit die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre.
Quelle
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