Klimawandel als Brandbeschleuniger
Seit vier Jahren herrscht in Syrien Bürgerkrieg. Hunderttausende wurden getötet, Millionen sind auf der Flucht.
Studien bestätigen nun, wovor Klimaforscher und Militärexperten seit Langem warnen: Die Folgen der Erderwärmung haben wie ein Katalysator zum Ausbruch des gewaltsamen Konflikts beigetragen.
Der Klimawandel macht sich zunehmend als Sicherheitsrisiko bemerkbar. Ein besonders drastisches Beispiel ist der derzeitige Bürgerkrieg in Syrien. Zu seinem Ausbruch vor vier Jahren haben auch die Folgen der Erderwärmung beigetragen. Das ist das Ergebnis einer US-Studie, die gerade in dem Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) erschienen ist.
Demnach hat der Klimawandel die schwere Dürre in Syrien von 2006 bis 2010 verstärkt und war damit ein Katalysator bei der Destabilisierung des Landes. Seit 2011 herrscht in Syrien Bürgerkrieg; nach UN-Schätzungen sind bislang 250.000 Menschen getötet worden, rund drei Millionen flohen außer Landes, neun Millionen sind innerhalb Syriens auf der Flucht.
Einen direkten Zusammenhang zwischen Klimawandel und Bürgerkrieg stellt die Studie ausdrücklich nicht her. Doch sie benennt den Klimawandel als einen Stressfaktor, der in Kombination mit anderen Faktoren zum (Mit-)Auslöser von Konflikten werden kann. In Falle Syriens sind dies: eine „schlechte Regierungsführung“ sowie eine „nicht nachhaltige Landwirtschafts- und Umweltpolitik“, die beispielsweise zur Absenkung des Grundwassers führte, wie die Forscher herausarbeiten.
Den Hintergrund können Sie hier weiterlesen
Proceedings of the National Academy of Sciences doi: 10.1073/pnas.142153311212