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Klimawandel bedroht globales Gesundheitssystem

Ein neuer Bericht warnt vor gesundheitlichen Belastungen, die durch Klimaveränderungen ausgelöst werden.

Eine Abkehr von fossilen Brennstoffen könnte nicht nur die Kosten der Gesundheitssysteme senken, sondern auch zur Krankheitsprävention beitragen.

Am Dienstag veröffentlichte die Lancet-Kommission ihren neuen Bericht für die Fachzeitschrift „The Lancet“, der sich mit dem Einfluss der Klimakrise auf die globale Gesundheitspolitik befasst. Die Experten warnen eindringlich davor, dass all jene Fortschritte in den Bereichen Gesundheit und Entwicklungszusammenarbeit zerstört werden könnten, die in den letzten Jahrzehnten erzielt wurden. Ein ambitionierter Aktionsplan sei aus diesem Grund unumgänglich.

Die Wissenschaftler sind sich einig, dass der Klimawandel vermehrt zu extremen Wetterbedingungen wie Dürreperioden, Stürmen, Hitzewellen und Überschwemmungen führt. Daraus resultiert eine zunehmende Luftverschmutzung, veränderte Muster von infektiösen Krankheiten, Mangelernährung und damit verbundene Schwierigkeiten bei der Ernährungssicherung. Hohe Flüchtlingszahlen und kriegerische Konflikte erschweren die Situation zusätzlich.

Jedoch zeigt der Bericht ebenfalls auf, dass ein Kampf gegen den Klimawandel sogar positive Effekte auf das globale Gesundheitssystem haben kann. Eine reduzierte Verwendung von fossilen Brennstoffen könnte zu einer geringen Feinstaubbelastung und damit zu weniger Atemwegserkrankungen führen. Ebenfalls könnte die Zahl der Herzinfarkte und der Diabetes-Erkrankungen reduziert werden. Dies würde die Gesundheitssysteme entlasten und erhebliche Einsparpotentiale ermöglichen.

Internationales Klima-Abkommen erforderlich

So fordern die mit der Lancet-Studie befassten Experten die internationale Gemeinschaft dazu auf, einen ambitionierten und globalen Aktionsplan zu verabschieden, der den Klimawandel zukünftig stoppen kann. Insbesondere die schwächer ausgeprägten Gesundheitssysteme der ärmeren Länder der Südhalbkugel sind von den Folgen des Klimawandels betroffen. Ein Aktionsplan wäre gerade für sie unentbehrlich und könnte humanitäre Katastrophen verhindern.

Der Ausstieg aus der Kohlekraft ist nicht nur deswegen dringend erforderlich, weil die Kraftwerke für große Mengen des klimaschädlichen CO-2 verantwortlich sind, sondern auch, weil durch sie tausende Tonnen von Luftschadstoffen ausgestoßen werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich etwa sieben Millionen Menschen infolge der weltweiten Luftverschmutzung.

Die Lancet-Kommission fordert in ihrem am Dienstag veröffentlichten Bericht die Schaffung einer unabhängigen Institution im Kampf gegen den Klimawandel. Die Errungenschaften der Gesundheitsforschung der letzten Jahrzehnte sollen nicht zunichte gemacht werden. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit muss daher überwacht und dokumentiert werden. Der Kampf gegen den Klimawandel kann so als eine der größten Chancen für das globale Gesundheitssystem wahrgenommen werden, die den kommenden Generationen überhaupt verfügbar ist. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Chance auch genutzt wird.

Quelle

energiezukunft.eu | jk 2015

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