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Klimawandel: Bundesforschungszentrum für Wald startet Klimaforschungswaldprojekt

In den kommenden Jahren muss einerseits Kohlendioxid eingespart, andererseits der Wald an neue Bedingungen angepasst werden.

Klimawandel wirkt sich auch auf Pflanzen aus und damit auch auf den Wald, dessen Baumarten werden sich ändern müssen. Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) wird auf drei Flächen im östlichen Niederösterreich den Klimaforschungswald pflanzen, nachhaltig pflegen und untersuchen. Beforscht werden unterschiedliche Waldtypen aus heimischen und nicht-heimischen Baumarten auf ihr Zusammenwirken und ihre Eigenschaften unter sich ändernden klimatischen Bedingungen. Die Wirkung der Wiederbewaldung von Flächen, die zuletzt ohne Baumbestand waren, und die Förderung der Artenvielfalt sind weitere Schwerpunkte des Projekts. Der Klimaforschungswald wird ab 2021 als Erholungswald für alle zugänglich sein und mit einem Waldlehrpfad dazu einladen, mehr über die Natur und die Bedeutung des Waldes zu erfahren. 

Immense Herausforderungen für den Wald 
Bäume müssen in Zukunft nicht nur mit höheren Temperaturen zurechtkommen, sondern auch mit häufigeren Wetterextremen. Wälder haben jedoch die Aufgabe, weiter vielfältige Funktionen zu erfüllen – insbesondere die Fähigkeit, CO2 aus der Luft aufzunehmen und langfristig zu speichern. Dieser wichtige Beitrag zur Klimaregulation muss erhalten werden, um die Klimakrise nicht zusätzlich zu verschärfen. Österreichische Wälder speichern rund 3,6 Milliarden Tonnen Kohlendioxid, das entspricht etwa dem 40-fachen der jährlichen österreichischen Kohlendioxidemissionen. Für die Entwicklung des Klimas und deren Auswirkungen auf die Wälder gibt es unterschiedliche Szenarien. Deshalb muss die Bewirtschaftung des Waldes flexibel und offen für Anpassungen sein.

Mischwälder mit Klimaresistenz
Mischwälder können entscheidend zur Risikominimierung im Klimawandel beitragen, da sie Störungen leichter ausgleichen können und mehr Kohlenstoff pro Hektar speichern als Bestände mit einer Baumart. Einige heimische Baumarten sind bereits heute von der Klimaerwärmung betroffen. Nicht-heimische Baumarten und entsprechendes Saatgut aus südlichen Nachbarländern, Nordamerika und Asien könnten in Zukunft dazu beitragen, alle wichtigen Ökosystemleistungen des Waldes zu erfüllen. 

Im Forschungsprojekt sollen deshalb zahlreiche Baumarten und Setzlinge angepflanzt werden, um zu untersuchen, welche Arten dazu beitragen, die wichtigsten Aufgaben des Ökosystems Wald auch in Zukunft zu erfüllen. Neben der Speicherung von Kohlendioxid gehören dazu der Erhalt der Biodiversität im Wald und sein Beitrag zur Erholung der Bevölkerung. Das Projektgebiet befindet sich an der unteren Waldgrenze im östlichen Weinviertel. In dieser waldarmen Region ist er aufgrund seiner Nutz-, Schutz- und Erholungswirkung von großer Bedeutung. Der Klimaforschungswald soll aber auch Kommunikations- und Erholungswald für die Bevölkerung sein, was durch einen Lehrpfad mit Schautafeln erfahrbar gemacht werden soll. 

Der Klimaforschungswald ist ein gemeinsames Forschungsprojekt von OMV, Bundesforschungszentrum für Wald (BFW), Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, Gemeinde Matzen-Raggendorf, Stift Klosterneuburg, Gemeindeverband der NÖ Erdöl- und Erdgasgemeinden und Land Niederösterreich. Auf insgesamt fünf Hektar Fläche soll in den nächsten Jahren unter wissenschaftlicher Begleitung ein klimafitter Mischwald entstehen und langfristig wichtige Erkenntnisse für zukünftige Waldbewirtschaftung liefern, um die essenzielle Funktion des Waldes – die CO2-Aufnahme – nachhaltig sicherzustellen. 

Der Klimaforschungswald ist ein weiteres klimarelevantes Projekt im Schwerpunktbereich „Geschäftsgrundsätze und soziale Verantwortung“ der OMV Nachhaltigkeitsstrategie. Die OMV arbeitet daran, die der CO2-Intensität im laufendem Betrieb und im Produktportfolio zu reduzieren, außerdem investiert das Unternehmen mehrere Hundert Millionen Euro in Innovationsprojekte, schafft Angebote für CO2-Offsetting und plant Initiativen im Bereich gesellschaftlicher Verantwortung wie zum Beispiel Recycling und Energieeffizienz.

Quelle

oekonews.at

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