Russlands Klimaschutz geht das Geld aus
Russland hat sein Budget für Energieeffizienz-Maßnahmen auf Null gestellt.
Auch für weitere Vorhaben zur Treibhausgas-Reduzierung im Land gibt es kaum eigene oder internationale Finanzquellen. Experten befürchten, dass die Klimapolitik des Landes jetzt noch schwächer wird.
Beim jüngsten UN-Klimagipfel in Lima hat Russland seine Ziele zur Emissions-Senkung stets bestätigt: Minus 25 Prozent beim Treibhausgas-Ausstoß bis zum Jahr 2020, verglichen mit 1990, sowie minus 30 Prozent bis 2030. „Bio“-Kraftstoffe sollen dabei eine größere Rolle spielen, ebenso die Verwertung von Abfällen aus der Land- und Forstwirschaft sowie der Lebensmittelindustrie.
Doch möglicherweise könnte Russland die Finanzierung für alle diese Vorhaben fehlen, sowohl aus eigenen als auch aus internationalen Quellen. Nach Informationen von Georgi Safonow von der Moskauer Hochschule für Ökonomie hat die Global Environmental Facility (GEF) jetzt viele Anträge – darunter auch die schon bestätigten – auf Eis gelegt. Grund sind die gegen Russland verhängten Sanktionen des Westens. Auch die seit einem Jahr laufenden Gespräche Russlands mit Japan über ein bilaterales Geschäft mit CO2-Emissionsrechten entsprechend dem sogenannten Joint-Implementation-Modell wurden dem Experten zufolge wegen der globalen politischen Situation „eingefroren“. Russland kann auch die Möglichkeiten, die der Kyoto-II-Mechanimus bietet, nicht nutzen, weil das Land dort keine entsprechenden Verpflichtungen eingangen ist.
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Quelle
KLIMARETTER.INFO | Aus St. Petersburg Angelina Davydova 2015