Saubere Autos dank Regen und Sonne
Die Autowaschanlage Hydrowash ist besonders umweltfreundlich. Sie verwendet biz zu 90 Prozent Regenwasser und sie wärmt das Wasser mithilfe einer Solarthermieanlage vor.
René Delessert ist Unternehmer und Präsident der Gemeinde Essertes im Kanton Waadt. Unter anderem besitzt er zusammen mit seinem Bruder eine Autowaschanlage des Typs Hydrowash in Forel. Autowaschanlagen gibt es in dieser Gegend einige, doch diejenige von Delessert ist einzigartig. Nicht nur aufgrund der familiären Atmosphäre und der Stammkunden, die immer wiederkommen wegen dem Betriebsleiter Francois, dem hilfsbereiten und gutgelaunten Rentner, der die Waschanlage in Schuss hält. Die Hydrowash-Anlage der Gebrüder Delessert hebt sich auch durch ihre Umweltfreundlichkeit von der Konkurrenz ab.
Die Hydrowash-Anlage in Forel hat sechs Vakuumröhren-Kollektoren von Helvetic Energy auf dem Dach über den Waschplätzen installiert. Im Schnitt werden pro Auto 50 Liter Wasser verbraucht. Die Hälfte davon ist Warmwasser. Die Solaranlage wärmt das Wasser an einem sonnigen Tag auf etwa 35 bis 40 °C vor. Danach wird es mit Gas auf, die für den Reinigungsprozess verlangten, 60 °C erhitzt. Im Frühjahr wurden während eines Monats Daten erhoben. Die Resultate waren erfreulich. Der solare Deckungsgrad betrug 25 bis 30 Prozent.
Das Wasser, das verbraucht wird, besteht zu 80 bis 90 Prozent aus Meteorwasser von Dachflächen. Dieses stammt von den Gebäuden des eigenen Grundstücks sowie von denen der beiden Nachbarparzellen. Ein Teil des Vorplatzes ist mit einem porösen Belag versehen, der das Regenwasser versickern lässt. Das Wasser wird gefiltert und in einem 2‘000 Liter grossen Boiler gespeichert.
Solarer Frostschutz
Im Winter erfüllt das solar erwärmte Wasser neben der Reinigung der Fahrzeuge einen weiteren Zweck. Es zirkuliert dann konstant in Rohrleitungen im Boden der Waschplätze. Dadurch wird das Gefrieren des Bodens verhindert und die Waschplätze können auch im Winter ohne Glatteisgefahr benutzt werden.
René Delessert nennt drei Gründe, weshalb er und sein Bruder sich für den Bau der Hydrowash-Anlage entschieden haben. Erstens waren die beiden Brüder Eigentümer eines Stück Landes, das sie noch nicht nutzten. Zweitens: Sie sind Bauunternehmer und besitzen folglich selbst eine Fahrzeugflotte. Da liegt eine Autowaschanlage nahe. Und letztlich hat sich die Lage, mit Nähe zur Autobahn und guter Sichtbarkeit von der Strasse aus, als Standort für eine Autowaschanlage anerboten.
René Delessert sagt: „Wir investieren nicht, um kurzfristig Profit zu schlagen, wir investieren langfristig für den sinnvollen Umgang mit unseren Ressourcen.“ Dieser Weitblick hat die beiden Brüder veranlasst, mit ihrer ökologischen Anlage, die Sonne und Regen nutzt, in die Zukunft zu investieren. Dass die Delesserts nicht auf den Profit aus sind, beweist auch der Fakt, dass sie keine Fördergelder beantragt haben. Ihr Antrieb ist nicht das Geld, sondern eine Lebensphilosophie, die besagt, dass Synergien sinnvoll genutzt werden sollen, zur Zufriedenheit aller.