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Büro Anschober | DI Thomas Anderer (OÖ Landesabfallverband) und LR Rudi Anschober mit reparierten Bügeleisen von ReVital

© Büro Anschober | DI Thomas Anderer (OÖ Landesabfallverband) und LR Rudi Anschober mit reparierten Bügeleisen von ReVital

Schluss mit der Wegwerfgesellschaft – der neue Trend heißt Reparieren

Das verringert die Abfallberge, schafft hunderte Arbeitsplätze.

„Eigentlich zu schade für den Müll“ – das denken wohl viele Menschen, wenn sie Dinge aussortieren, weil sich z. B. Lebensumstände ändern oder auch, weil ein Gerät plötzlich nicht mehr funktioniert. Doch dies muss nicht automatisch im Abfall landen, inzwischen gibt es genügend Alternativen: In Oberösterreich werden beispielsweise mit dem ReVital-Netz werden gute, noch gebrauchsfähige Produkte für die weitere Nutzung fit gemacht. In Aufbereitungsbetrieben, die Partner im ReVital-Netz sind, werden Geräte geprüft und fallweise kleinere Reparaturen vorgenommen.

Im Jahr 2015 konnten dadurch in 17 ReVital-Shops mehr als 840 Tonnen geprüfte Altwaren zu leistbaren Preisen verkauft und damit der Abfallberg verringert werden. Das ReVital-Netzwerk von Shops und Aufbereitungsbetrieben leistet auch einen wichtigen Beschäftigungsimpuls: rund 280 Beschäftigte sind in allen Einrichtungen beschäftigt, darunter 160 sog. Transitarbeitskräfte, die beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt werden.

Umwelt-Landesrat Rudi Anschober: „Mit ReVital haben wir in Oberösterreich ein wichtiges Projekt im Sinne der Kreislaufwirtschaft und gegen die Wegwerfmentalität etabliert. Was 2009 als Pilotprojekt des Landesabfallverbandes mit Unterstützung meines Umweltressorts gestartet hat, ist inzwischen von den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen. Gebrauchte, gute Waren finden damit noch leichter in die Wiederverwendung. Mit dem Erfolgsprojekt ReVital ist ein dreifacher Vorteil gegeben: Wir verringern die Müllberge, schaffen Arbeitsplätze für Menschen, die es in Zeiten wie diesen ohnedies schwer genug haben und bringen Produkte auf den Markt, die leistbar sind, aber gleichzeitig hohe Qualitätsstandards erfüllen. Umweltnutzen wird damit mit sozialem Nutzen vorbildlich verbunden.“

DI Thomas Anderer (OÖ Landesabfallverband, Projektmanagement ReVital): „Im Jahr 2009 starteten wir mit 6 ReVital-Shops, heute sind es 18 und in jedem Bezirk ist zumindest ein Shop zu finden. Die Vorsammlung von Waren läuft über mehr als 100 Altstoffsammelzentren ASZ und acht Aufbereitungsbetriebe komplettieren aktuell das ReVital-Netzwerk. Damit ist es uns in Oberösterreich gelungen, ein inzwischen auch international gefragtes Vorzeigemodell für Abfallvermeidung und Wiederverwendung zu etablieren.“

Der Weg eines Gerätes – Reparieren statt Wegwerfen

  1. Ein Gerät, das aktuell nicht mehr funktioniert, wird in einem Altstoffsammelzentrum abgegeben.
  2. Wenn dieses ASZ auch ReVital-Vorsammelstelle ist, stellen die extra geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses gesondert für die Abholung durch die Netzwerkpartner beiseite.
  3. Dann wird es in einem der Aufbereitungsbetriebe genau auf seine Funktionstüchtigkeit überprüft und fallweise auch kleinere Reparaturen durchgeführt. Elektrogeräte werden jedenfalls einer Sicherheitsprüfung unterzogen.
  4. So kann am Ende ein qualitätsgeprüftes Produkt in einem ReVital-Shop wieder eine/n neue/n Besitzer/in finden und noch jahrelang Freude machen.

ReVital verringert die Abfallberge, schafft hunderte Arbeitsplätze und leistbare Produkte
Seit 2009 setzt das OÖ. Umweltressort von LR Anschober gemeinsam mit Partnern Initiativen, die die „Kreislaufwirtschaft“ stärken – Produkte also länger am Leben und in Verwendung halten. Eines dieser Projekte ist ReVital, das von LR Anschober, sozial-ökonomischen Betrieben sowie dem Landesabfallverband gestartet wurde – Ziel war es, für den Abfall bestimmte Produkte aufzubereiten und anschließend in Geschäften wieder zu verkaufen.

Heute ist es ein Erfolgsprojekt: Mehr als 100 Altstoffsammelzentren der Bezirksabfallverbände nehmen Waren für ReVital (Elektrogeräte, Möbel, Sport- und Freizeitgeräte sowie Hausrat) an und prüfen diese. Für die Aufbereitung insbesondere von Elektro-Altgeräten stehen bereits acht Standorte zur Verfügung. Der Verkauf erfolgt in bald 18 Shops, die auf einheitliche Qualitätskriterien achten und gemeinsam unter der Marke ReVital beworben werden. Nur qualitätsgeprüfte Waren gelangen in den Wiederverkauf.

ReVital-Shops wurden bereits an folgenden Standorten eingerichtet: Altmünster, Braunau, Eferding, Freistadt, Kirchdorf, Leonding, Linz (2 x), Mattighofen, Ried, Rohrbach, Schärding, Schlüßlberg, Schwertberg, Steyr, Vöcklabruck und Wels. Und ab Mitte Oktober neu in Gallneukirchen.

Das ReVital-Netzwerk von Shops und Aufbereitungsbetrieben leistet auch einen wichtigen Beschäftigungsimpuls: rund 280 Beschäftigte sind in allen Einrichtungen beschäftigt, darunter 160 sog. Transitarbeitskräfte, die beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt werden.

ReVital ist auch der Markenname für die Produkte, die mehr hergeben weil sie mehr bieten: Gebrauchte, aber gut erhaltene und einwandfrei funktionierende Elektrogeräte, Bücher, Sport- und Freizeitartikel sowie Hausrat werden gesammelt, aufbereitet und aufpoliert („revitalisiert“) und als geprüfte Qualitätsware zu besonders attraktiven Preisen zum Verkauf angeboten.

Der Mehrwert der ReVital-Produkte

  • Durch Wiederverwendung gebrauchter Altwaren werden Ressourcen geschont und die Umwelt wird nachhaltig entlastet.
  • Den am Arbeitsmarkt sozial Benachteiligten werden bei Aufbereitung und im Verkauf der ReVital-Produkte neue Chancen gegeben.
  • Die günstigen, wiederbelebten Gebrauchtwaren erfüllen die Qualitätsansprüche hinsichtlich Funktionstüchtigkeit, Vollständigkeit, Sauberkeit und hygienischer Unbedenklichkeit.
  • Wer ReVital kauft, kauft Gutes zum guten Preis und tut was Gutes – für Umwelt, Arbeitsplätze und sich selbst.
Quelle

oekonews.at | 2016

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