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Stuttgart 21 lässt CO₂-Ausstoß steigen

Bau und Betrieb des Megaprojekts Stuttgart 21 werden in den nächsten 30 Jahren 3,5 bis 5,6 Millionen Tonnen Treibhausgase zusätzlich verursachen.

So steht es jedenfalls in einem Gutachten für das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, das dieses beim Auftakt seiner Veranstaltungsreihe „Klimaskandal 21“ am Montag vorstellte und über das die Stuttgarter Zeitung und der Sender SWR berichteten.

Laut der Studie des Münchner Verkehrsexperten Karlheinz Rößler werden allein durch die eingesetzten Mengen an Stahl und Beton für die Tunnelbauten rund zwei Millionen Tonnen an Treibhausgasen frei, wie es in den Berichten heißt.

Außerdem gehe Rößler davon aus, dass Stuttgart 21 zu deutlich mehr Autoverkehr führt, weil der neue, unterirdische Bahnhof mit nur acht Gleisen maximal 32 Züge pro Stunde bewältigen könne, 24 Züge weniger als der jetzige Kopfbahnhof. Auch dass die S-Bahn-Strecke über die Filder nach Wendlingen nicht wie geplant ausgebaut werde, führe zu mehr Autofahrten im Großraum Stuttgart.

Wie stark die Emissionen von CO2, Methan und Stickoxiden steigen, hänge allerdings auch davon ab, welchen Anteil künftig alternative Antriebe im Autoverkehr haben.

Treibhausgas-Emissionen, die durch Bauten wie Stuttgart 21 direkt oder indirekt entstehen, finden bei der kürzlich von der Deutschen Bahn gestarteten Kampagne „Das ist grün“ keine Berücksichtigung. Zu den 111 dort aufgelisteten Projekten gehört ein „grüner Bahnhof“, der seinen Energiebedarf mit erneuerbaren Energien wie Erdwärme und Solarzellen deckt sowie stromsparende LED-Leuchten einsetzt.

Als „Zukunftsbahnhof“ gilt bei der Grün-Kampagne der DB nicht Stuttgart 21, sondern der Bahnhof Südkreuz in Berlin. Dieser ist laut Bahn ein „Testlabor“ für die ergänzende Versorgung mit regenerativen Energien beispielsweise durch zwei vertikale Windräder. Solaranlagen und sogenannte „Solar Mover“, die sich nach dem Stand der Sonne ausrichten, versorgen demnach E-Bikes und Elektroautos mit Strom.

Insgesamt gehören offiziell 112 Projekte zur Kampagne, bisher fehlt allerdings das Projekt mit der Nummer 18.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (jst) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden! 

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