Tafeln: Lebensmittel schätzen und Integration fördern
Mit HeimatAcker, Tafel-Theater, interkulturellem TafelGarten und neun weiteren Projekten fördern ausgewählte Tafeln die Wertschätzung von Lebensmitteln und eine erfolgreiche Integration. Im April starteten die zwölf HeimatTafeln bundesweit mit ihren Projekten.
Lebensmittel retten und Flüchtlingen helfen – möglich machen das die Tafeln. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt dieses Engagement bis 2019 mit knapp 400.000 Euro. Mit dem Geld koordiniert der Bundesverband Deutsche Tafel das Projekt HeimatTafel: Fachleute fördern und qualifizieren Tafel-Ehrenamtliche, um Lebensmittelengpässen, Verständigungsproblemen und Berührungsängsten entgegenzuwirken, indem sie Flüchtlinge in die Lebensmittelrettung, -verwertung und -wertschätzung einbinden.
„Der Bundesverband Deutsche Tafel e.V. ist von Anfang an Partner von Zu gut für die Tonne!. Gemeinsam mit Slow Food Deutschland e.V. fanden inzwischen in 15 Städten interaktive Aktionstage gegen die Verschwendung von Lebensmitteln statt. Gemeinsam arbeiten wir an dem Ziel, die Lebensmittelverschwendung zu begrenzen. Mit dem neuen Projekt erweitern wir die Zusammenarbeit und helfen den Tafeln vor Ort bei der Bewältigung neuer Herausforderungen“, sagt Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft.
Zwölf HeimatTafeln sind ausgewählt und werden bei ihren Projektvorhaben gefördert: Vom interkulturellen TafelGarten, einem HeimatAcker mit einer Imkerei über eine KinderTafel bis hin zu einem Theaterstück ist die Spannweite der Projekte groß. Auf vielfältige und kreative Weise werden der Wert von Lebensmitteln erlebbar und das Lebensmittelretten mit Integration und Bildung verbunden. Jochen Brühl, Vorsitzender des Bundesverbands Deutsche Tafel e.V., erläutert: „Mit Kochkursen, Tafelgärten oder Schülerfrühstücken bieten die Tafeln vielseitige Angebote, um Tafel-Kunden in den Bereichen Ernährung sowie Wertschätzung von Lebensmitteln zu unterstützen und zu sensibilisieren. Die HeimatTafel-Projekte bringen insbesondere Flüchtlinge in solche Angebote ein und zeigen, wie Vielfalt den Tafel-Betrieb und die Teilnehmenden stärkt und Vorurteile abbaut. Dank der Unterstützung der BMEL-Initiative Zu gut für die Tonne! sind wir nun in der Lage, dieses Engagement langfristig und nachhaltig zu fördern.“
Zum Auftakt des Tafel-Ackers in Weilheim sagt Frau Muche aus dem Tafel-Team: „Heute haben wir in Weilheim die Parzellen unseres Tafel-Ackers an sieben Familien verteilt, die in Weilheim Zuflucht gefunden haben. Manche von ihnen waren in Syrien Gemüsebauern, und zusammen mit langjährigen Tafel-Ehrenamtlichen teilen sie ihre Erfahrungen, Kenntnisse und auch ihre Ernte untereinander und mit Tafel-Kunden. Einen Tafel-Imker gibt es auch. Mit ehemals 60 Bienenvölkern in Syrien teilt er sein Know-how nun in Weilheim bei der Pflege von immerhin wieder vier Bienenvölkern.“