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© pixelio.de | Uta-Herbert | • Der Anteil an den deutschen CO2-Emissionen, für den die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung verantwortlich sind, ist zwischen 1990 und 2015 von 25 auf 29 Prozent gestiegen, während der Anteil beim übrigen Teil der Bevölkerung entweder gleichgeblieben ist oder sank. Das heißt die Reichsten in Deutschland schädigen im Verhältnis zum Rest der Bevölkerung das Klima stärker als 1990.

Treibhausgase steigen weiter auf ein neues Rekordniveau

Während die Klimakonferenz in Madrid anhält und es jetzt schon absehbar ist, dass dessen Resultate hinter den Erwartungen und hinter dem, was notwendig ist, zurückbleiben werden, heizt der Treibhauseffekt die Erde in immer bedrohlicherem Maße an.

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat nun in ihrer neuen Veröffentlichung, dem WMO Greenhouse Gas Bulletin, den Zustand bzw. die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre für das Jahr 2018 analysiert.

Der Ergebnisse sind erschütternd, verglichen mit 1990 hat sich die Konzentration von Treibhausgasen in unserer Atmosphäre um ca. 43% erhöht. „Es gibt keine Anzeichen für eine Verlangsamung des Trends, geschweige denn einen Rückgang der Treibhausgas-Konzentrationen, trotz aller Zusagen im Pariser Klimaabkommen„, kritisierte WMO-Generalsekretär Taalas.

Herr Talaas und ich begegneten uns im letzten Jahr persönlich auf der Verleihung des Lui Che Woo Preises für die Weltzivilisation, mit dem wir beide – er als Repräsentant der WMO – ausgezeichnet wurden. Bereits dort tauschten wir uns über unzureichende Klimaschutzmaßnahmen und die bedrohlich steigenden Treibhausgasemissionen aus.

Die WMO unterscheidet hier zwischen den Treibhausgasen Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O), Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKWs) und weiteren Gasen, die in wesentlich geringeren Mengen in die Atmosphäre ausgestoßen werden. Den Bärenanteil hat bei Weitem CO2 mit ca. 2/3 der gesamten atmosphärischen Treibhausgase.

Zusätzlich zum weiterhin rapiden Anstieg der CO2-Emissionen ist es vor allem die wachsende Methankonzentration, die den Forscher*innen sorgen bereitet. Dessen Konzentration stieg nun auf ein Rekord-Niveau von 259% des Niveaus der vorindustriellen Zeit.

Methan ist zwar flüchtiger, aber auch wesentlich klimaschädlicher als CO2 und wurde im Rahmen der bisherigen Klimaschutzbemühungen ziemlich stark vernachlässigt. Unter anderem aus diesem Grund hat die Energy Watch Group die Zusammensetzung und Aufteilung der Treibhausgase weltweit unter die Lupe genommen. Das Papier kommt zu der Erkenntnis, dass, gemessen in CO2-Äquivalenten, Methan insgesamt mit 41% zu den globalen Emissionen beitragen.

Diese Erkenntnisse machen es einmal mehr deutlich, dass dringendes und radikales Handeln erforderlich ist, um das Klima wirklich zu schützen und die Erde vor der Erhitzung zu bewahren. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss hier an allererster Stelle stehen, um emissionsfreie Energie bereitzustellen und die Hauptverursacher der globalen Treibhausgasemissionen (v.a. CO2 und CH4) aus dem Markt zu drängen.

Quelle

Hans-Josef Fell 2019 | Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG

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