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Trinkwasser für Jahrzehnte in Gefahr wegen Nitratbelastung

Wasserwirtschaft reagiert mit Sorge auf Klage der EU-Kommission – Novellierung der Düngeverordnung zu spät und nicht schlagkräftig genug.

Auf die Klage der EU-Kommission gegen die Bundesregierung wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser reagiert die Wasserwirtschaft mit großer Sorge. „Seit vielen Jahren weist die Branche auf regionale Probleme beim Umgang der Landwirtschaft mit Nitrat hin“, sagt Torsten Höck, Geschäftsführer des Verbandes für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg (VfEW).

Diese Entwicklung sei sehr gefährlich, da Einträge ins Grundwasser in der Regel nur über Jahrzehnte wieder abgebaut werden könnten oder mit erheblichem Aufwand aus dem Trinkwasser entfernt werden müssten. „Auch die Novellierung der Düngeverordnung kommt zu spät und ist halbherzig. Die Klage war daher leider zu erwarten“, sagt Höck.

Zwar ist die Wasserqualität in Baden-Württemberg im Allgemeinen sehr gut, trotzdem gibt es immer wieder regionale Probleme. So stellt die Grundwasserdatenbank im Jahr 2014 zwar eine fallende Tendenz der Grundwasserbelastung mit Nitrat fest. Allerdings ist die Nitratbelastung gerade in einigen Problemgebieten steigend. Auch ist beispielsweise das Unglück an der Jagst auch auf erhebliche Mängel bei der Lagerung der Düngemittel zurückzuführen.

Neben dem richtigen gesetzlichen Ordnungsrahmen ist der Vollzug wichtig. Auf Vergehen folgen bisher kaum Sanktionen. „Wir fordern daher die Einhaltung des Grenzwertes von 50 Milligramm pro Liter im Grundwasser. Bei Nichteinhalten muss ein Düngestopp folgen“, sagt Höck.

Quelle

Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg e.V. 2016

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