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pixabay.com | Simon | Bekanntlich sind die Gletscherriesen im Himalaja eisbedeckt. Das könnte sich bald ändern.

© pixabay.com | Simon | Bekanntlich sind die Gletscherriesen im Himalaja eisbedeckt. Das könnte sich bald ändern.

Über 70 Prozent Gletscherverlust bis 2100

Steigen die Treibhausgas-Emissionen weiter wie derzeit, werden am Ende dieses Jahrhunderts die Gletscher in der Region des Mount Everest im Nordosten Nepals zu großen Teilen verschwunden sein.

Zu dem Ergebnis kommt ein Forscherteam aus Nepal, Frankreich und den Niederlanden. „Das Signal ist klar: Ein fortschreitender und möglicherweise beschleunigter Masseverlust von Gletschern in der Region ist wahrscheinlich“, sagte Joseph Shea, Leitautor der Studie und Gletscherhydrologe am International Centre for Integrated Mountain Development (ICIMOD) in Kathmandu.

Zwischen 70 und 100 Prozent des Gletschervolumens in der Everest-Region im Himalaja könnten somit bis 2100 verloren gehen, schreiben die Wissenschaftler in einem Artikel, der am heutigen Dienstag im Fachmagazin The Cryosphere erscheint, einer frei zugänglichen Zeitschrift der Europäischen Geowissenschaftlichen Union. Die Spanne in der Vorhersage ergibt sich daraus, wie viel Treibhausgas künftig ausgestoßen wird, aber auch aus der Unsicherheit, wie dadurch Temperaturen, Schneefall und Regen in der Region beeinflusst werden. Um die Entwicklung der Gletscher vorherzusagen, nutzte das Forscherteam Feldbeobachtungen und Daten aus Wetterstationen und speiste sie in Computermodelle ein.

Nach den Polen ist der Himalaja die Weltregion mit dem größten Eisvolumen. Das Schmelzwasser beeinflusst auch die Flüsse – und kann zu Überschwemmungen und Lawinen führen. Schmelzen die Gletscher ab, ist weniger Wasser verfügbar, was etwa für die Landwirtschaft verheerende Folgen haben kann.

„Durch das Abschmelzen der Gletscher entstehen laufend neue Gletscherseen und die bestehenden werden größer“, sagte Raju Pandit Chhetri von Clean Energy Nepal im vergangenen Jahr gegen über klimaretter.info. „Wenn die Seen volllaufen und es dann zu einem Ausbruch kommt, weil die natürlichen Dämme – etwa durch Lawinen, Starkregen oder das weitere Abschmelzen der Gletscher – brechen, entstehen riesige Flutwellen, die die talabwärts liegenden Dörfer bedrohen.“ In der Vergangenheit haben solche Flutwellen Tausende von Toten gefordert. In Nepal gibt es mehr als 3.000 Gletscher und mehr als 2.000 Gletscherseen. Zuletzt wurde Nepal im Mai durch ein verheerendes Erdbeben heimgesucht.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | bra 2015

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