Unep legt Umweltbilanz vor
Luftverschmutzung, übernutzte Böden, Wassermangel, Vermüllung, Klimawandel: Die Bilanz des UN-Umweltprogramms Unep zum Zustand der globalen Ökosysteme fällt nicht gut aus.
Die Umweltlage verschlechtert sich schneller als bislang gedacht, heißt es in ihrem neuen Report „Global Environment Outlook“. Das bringt die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in Gefahr. Nicht nur der Klimawandel, der Indien derzeit eine extreme Hitzewelle und mit 51 Grad Celsius einen neuen Temperaturrekord brachte, setzt dem Planeten Erde zu. Weitere kritische Faktoren sind vor allem der Verlust an fruchtbarem Land, die zunehmende Knappheit von sauberem Wasser und der Schwund der Artenvielfalt. Die Umweltsituation verschlechtere sich „schneller als bisher gedacht“, warnt der neue Report „Global Environment Outlook“ (GEO), der jetzt vom UN-Umweltprogramm Unep in Nairobi veröffentlicht wurde. Die Länder der Erde müssten ihre Anstrengungen zur Lösung dieser ökologischen Probleme dringend verstärken, wird darin gefordert. Sonst seien die von den Vereinten Nationen (UN) im Herbst verabschiedeten Ziele für eine globale nachhaltige Entwicklung bis 2030 nicht zu erreichen.
Der neue „GEO“ gilt als aufwendigste Bestandsaufnahme der globalen Umweltlage. Der Report ist der sechste dieser Art, den Unep herausgibt. Mehr als 160 Regierungen und über 1.200 Forscher aus mehreren hundert Wissenschaftsorganisationen waren daran beteiligt. Veröffentlicht wurde er zur „UN-Umweltversammlung“, die in dieser Woche stattfindet. Der Report zeigt an zahlreichen Beispielen auf, dass die ökologischen Veränderungen bereits heute große Schäden verursachen. So sei der bereits eingetretene Meeresspiegel-Anstieg dafür verantwortlich, dass Hurrikan „Sandy“ bei seiner Attacke auf New York im Jahr 2012 rund 65.000 Quadratkilometer zusätzliche Fläche überspülte und dort die Häuser von rund 80.000 Menschen in Mitleidenschaft zog.
„Solche Folgen werden sich in näherer und weiterer Zukunft verstärken“, warnt Unep. Als Hauptfaktor für den weltweit steigenden Verbrauch von Energie und anderen Ressourcen identifiziert „GEO 6“ den wachsenden Wohlstand, der mit nicht-nachhaltigen Produktions- und Konsumstrukturen erzeugt wird. Der Hauptgrund dafür sei die global wachsende Mittelklasse, die sich an westlichen Lebensmustern orientiere. Laut dem Report wird diese Gesellschaftsschicht von derzeit 1,8 auf 4,9 Milliarden Menschen im Jahr 2030 anwachsen – mit dem größten Plus in Asien.
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Quelle
Der Hintergrundbericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (Joachim Wille) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!