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Waldbrände fachen Klimawandel mehr an als gedacht

Böden speichern weniger CO2, was den Teufelskreislauf in Gang setzt.

Wald- und Savannenbrände reduzieren nicht nur die Aufnahmefähigkeit der betroffenen Pflanzen für Kohlendioxid (CO2). Auch die Böden leiden darunter. Sie speichern bis zu 36 Prozent weniger CO2 als Böden, die von häufigen Feuern verschont werden. Das ist das Ergebnis der Auswertung von Daten über einen Zeitraum von 65 Jahren. An der Studie waren Hochschulteams aus den USA, Australien und Schweden beteiligt. Koordiniert wurden die Arbeiten von Rob Jackson, Umweltforscher an der Stanford University.

Seltene Brände weniger gefährlich
„Alle bisherigen Studien gingen davon aus, dass Wald- und Savannenbrände kaum Einfluss auf die Verhältnisse in den Böden haben“, sagt Adam Pellegrini, der zum Jackson-Team gehört. „Das liegt daran, dass sich die Forscher auf einzelne Brände konzentriert haben.“ Ganz anders sehe es in Regionen aus, die häufig von Bränden heimgesucht werden. „Wegen des Klimawandels ist es wichtig zu verstehen, wie die Häufigkeit von Bränden den Boden und das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigt“, so Jackson.

Die Forscher haben drei unterschiedliche Vegetationsarten untersucht: Savannen sowie Laub- und Nadelwälder. Die negativen Auswirkungen für Böden waren am stärksten in Savannen und Laubwäldern. Böden, auf denen Nadelwälder wachsen, leiden dagegen kaum unter Bränden. Die Nadelschicht, die dort üblicherweise den Boden bedeckt, schirmt das Feuer ab.

„Betrachtet man einen längeren Zeitraum, in dem es häufiger brennt, macht sich das Fehlen von Pflanzenresten, die normalerweise auf dem Boden landen, negativ bemerkbar“, sagt Pellegrini. „Über einen längeren Zeitraum betrachtet, sorgen Feuer nicht nur dafür, dass der Atmosphäre wegen Pflanzenmangels weniger CO2 entzogen, sondern auch dafür, das weniger im Boden gelagert wird.“

Brände vernichten auch Nährstoffe
Weil Böden nach Bränden auch weniger Stickstoffdünger enthalten als üblich – die Forscher haben ein Minus von bis zu 38 Prozent ermittelt – verläuft auch die spätere Renaturierung langsamer. Den Jungpflanzen fehlen Nährstoffe – ein Teufelskreis. Die Forscher betonen, dass sie nicht grundsätzlich dagegen sind, Savannen und Wälder durch gezielte Feuer zu verjüngen. Das könne beispielsweise verheerende Feuerkatastrophen verhindern. Doch Verantwortliche sollten größere Abstände lassen, um die negativen Auswirkungen zu reduzieren.

 


Quelle

pressetext.redaktion | Wolfgang Kempkens 2017

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