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Weltklimakonferenz: „Frühwarnsysteme für alle sind Beitrag zu mehr Klimagerechtigkeit“

Bessere Frühwarnsysteme für alle sind ein wichtiger Beitrag zu mehr Klimagerechtigkeit. Um einen Wandel anzustoßen, unterstützt das KIT die Initiative „Early Warning for all“ der Weltorganisation für Meteorologie und engagiert sich dabei vor allem in Afrika.

Um die Zukunft des globalen Klimaabkommens geht es vom 30. November bis 12. Dezember 2023 bei der UN-Klimakonferenz in Dubai (COP28). Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) wollen die Gelegenheit nutzen, um von dort auf die wachsende Bedeutung von Frühwarnsystemen für Wettergefahren aufmerksam zu machen.

„Gerade in den Regionen, die schon heute am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, sind Frühwarnsysteme nur unzureichend ausgebaut. Die lokalen Institutionen verfügen oft nicht über die notwendigen Ressourcen und die Vorhersagen entsprechen dann nicht den aktuellen wissenschaftlichen und technischen Standards“, sagt Dr. Jörg Helmschrot vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Department Troposphärenforschung des KIT, der an der COP28 teilnehmen wird. „Menschen in Südostasien, Mittelamerika oder Afrika haben auch deshalb ein 15fach höheres Risiko durch Extremwetterereigniss getötet zu werden.“

„Heute ist es technologisch bereits möglich, hydrometeorologische Extreme wie Hitzewellen und Dürren schon Wochen und Monate im Voraus vorherzusagen“, betont sein Kollege Professor Harald Kunstmann, vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung, dem Campus Alpin des KIT in Garmisch-Partenkirchen, der in Dubai ebenfalls vor Ort sein wird. „Wir erleben hier einen enormen technologischen Fortschritt durch Maschinelles Lernen aber auch durch neue Ansätze beim Software Engineering. Wir entwickeln hier am KIT in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern hervorragende Entscheidungsunterstützungssysteme.“ Heute sei es zum Beispiel möglich, aus Daten von Mobilfunkmasten Niederschlagsmengen mit bisher nicht gekannter Genauigkeit zu berechnen. „Wir haben hier mittlerweile Daten aus der Sahelzone zur Verfügung, in der es bisher kaum Messungen gab“, sagt Kunstmann. All das könne helfen, lokale Wetter- und Klimaprognosen und landwirtschaftliche Planung zu verbessern.

Beide Forscher sind sich einig: Eine rechtzeitige Warnung vor drohenden Gefahren und eine gut ausgebaute Infrastruktur zum Schutz der Bevölkerung können einen großen Unterschied machen. Kunstmann betont: „Wir im globalen Norden als Hauptverursacher der Klimakrise stehen in der Verantwortung afrikanische Forschungseinrichtungen und Entscheidungsträger bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen: durch gemeinsame exzellente Forschung, technische Zusammenarbeit und Kapazitätsentwicklung. Bessere Frühwarnsysteme für alle sind ein wichtiger Beitrag zu mehr Klimagerechtigkeit.“

Um einen Wandel anzustoßen, unterstützt das KIT die Initiative „Early Warning for all“ der Weltorganisation für Meteorologie und engagiert sich dabei vor allem in Afrika. Zum Beispiel durch Kooperationen mit dem afrikanischen Klimadienst ICPAC und anderen lokalen Partnern, um vor Ort die notwendige Expertise aufzubauen und einen schnellen Wissens- und Technologietransfer zu gewährleisten.

Quelle

Karlsruher Institut für Technologie (KIT) 2023

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