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Zweimal das Saarland abgeholzt

Kein Ende der Zerstörung des größten Regenwaldes der Erde: Wie brasilianische Medien unter Berufung auf Regierungsangaben berichten, wurden zwischen August 2013 und Juli 2014 insgesamt 5.012 Quadratkilometer des noch vorhandenen Regenwaldes komplett abgeholzt.

Das entspricht nahezu der doppelten Fläche des Saarlandes. Den Berichten zufolge enthalten die Zahlen allerdings nur die von den Bundesbehörden dokumentierte Vernichtung kompletter Flächen. Der Kahlschlag in einzelnen Bundesstaaten blieb unberücksichtigt.

Brasiliens Behörden feiern die neuen Daten aber als Erfolg. Umweltministerin Izabella Teixeira erklärte: „Wir sehen jetzt die Wirkung unserer großen Anstrengung zur Bekämpfung des illegalen Einschlages.“ Im Vergleichzeitraum des Vorjahres waren nämlich noch 15 Prozent mehrabgeholzt worden. Allerdings musste die Regierung nun frühere „Erfolgsmeldungen“ korrigieren: Vor Jahresfrist war den Regierungsangaben zufolge das Saarland „nur“ anderthalbmal abgeholzt worden. Höhepunkt der Rodungen war 2004 gewesen, damals gingen 28.000 Quadratkilometer Regenwald verloren – fast die Fläche Brandenburgs.

Der Regenwald im brasilianischen Amazonasgebiet besteht heute aus 300.000 Waldfragmenten. Den Extraverlust an Kohlenstoff durch den Effekt der „Degradation“ berechneten Wissenschaftler auf etwa 600 Millionen Tonnen CO2 in zehn Jahren. Derzeit umfassen die verbliebenen Waldflächen am Amazonas, in Zentralafrika und in Südostasien zusammen noch immer eine Milliarde Hektar. Das entspricht etwa der Größe der USA. Wird die Entwaldungsrate nicht gesenkt, ist bis 2050 der weitere Verlust von mindestens 100 Millionen Hektar Primärwäldern zu befürchten, heist es in einem neuen Club-of-Rome-Bericht.

Regenwälder stabilisieren das globale Klima; sie speichern große Mengen Kohlenstoff und sorgen so für einen natürlichen Kühleffekt. Genau diese Fähigkeit droht der Amazonas-Regenwald zu verlieren. Nach einer Metastudie des brasilianischen Centro de Ciência do Sistema Terrestre (CCST) ist der Wald durch Abholzung bereits so weit geschädigt, dass sich die Auswirkungen klimatisch bemerkbar machen. Als Folge bleiben Regenfälle aus, die Trockenperioden werden länger.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | reni 2015

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