100 Tage NAPE: Effizienzbranche gibt Hoffnung auf politische Einsicht nicht auf
Am 3. Dezember (vor 100 Tagen) verabschiedete das Bundeskabinett einen Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE), um den Energiesparzielen der Bundesregierung für 2020 näher zu kommen.
Mit der jüngsten Blockade Bayerns zur steuerlichen Förderung von Gebäudesanierungen wurde ein erstes Kernvorhaben bereits wieder kassiert. Dennoch setzt die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) weiter auf die von der Bundesregierung geäußerte Einsicht, dass deutliche, zusätzliche Anstrengungen zur Energieeffizienz notwendig sind. Dabei setzt die Energieeffizienzbranche neben der konsequenten Umsetzung der Vielzahl noch ausstehender NAPE-Vorhaben auf weitere, bislang außer Acht gelassene Möglichkeiten.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) Carsten Müller: „Mit der Steuerförderung fehlt ein wichtiger Baustein, der auf einzigartige Weise Hausbesitzer für die Energiewende hätte motivieren können. Es wäre darum falsch, diese für immer zu beerdigen. Mit einer alternativen Aufstockung der KfW-Mittel wird es auf jeden Fall nicht getan sein. Darüber hinaus gibt es für die Einsparung von Energie in Gebäuden und Industrie an anderen Stelle noch viele Möglichkeiten, die von der Politik unterstützt werden könnten. So klammert der NAPE bei den geplanten wettbewerblichen Ausschreibungen den Wärmesektor vorerst aus. Dabei gibt es auch hier noch viele kostengünstige Potenziale. Und auch in der Industrie wäre eine Sonderabschreibung für Hocheffizienztechnologien sinnvoll, ist im NAPE aber nicht vorgesehen. Grundsätzlich kommen wir aber nicht weiter, wenn kluge Industriepolitik immer wieder durch machtpolitische Eitelkeiten gefährdet wird.“
Übersicht: Zentrale Maßnahmen des NAPE und Umsetzungsstand
© BMWi / Bewertung DENEFF
Quelle
Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) 2015