Armor erreicht 26 Prozent Effiezienz mit organischen Solarfolien
Der Hersteller organischer Photovoltaik (OPV) hat mit neuen Solarfolien einen neuen Rekord für den Laborwirkungsgrad unter Schwachlichtbedingungen geschafft. Die OPV-Zellen sind für Anwendungen im Innenbereich optimiert.
Der französische Hersteller Armor hat mit einer organischen Solarzelle einen Wirkungsgrad von 26 Prozent erreicht – und das sogar unter Schwachlichtbedingungen. Das ist nach eigenen Angaben ein neuer Rekord. Die Franzosen haben die hohe Effizienz durch die Verwendung neuer photoaktiver Materialien erreicht, die sie von Raynergy Tek aus Taiwan bezogen haben. Das Unternehmen in Hsinchu, etwa 50 Kilometer südöstlich von Taipeh, hat sich auf die Produktion von organischem Halbleitermaterial spezialisiert, das eigens für eine hohe Lichtempfindlichkeit entwickelt wurde.
Für Anwendungen im Innenbereich entwickelt
Dadurch sind die mit diesem Material hergestellten organischen Solarfolien vor allem für die Nutzung von Anwendungen im Innenbereich wie semitransparente Lamellenvorhänge geeignet. Sie können besonders gut künstliches Licht für die Stromproduktion nutzen und damit zur Energiequelle für elektrische Geräte werden. So hat Armor Solar Power Films an seinem deutschen Produktionsstandort im unterfränkischen Kitzingen ein Sensorsystem installiert, das mit dem Strom aus den organischen Solarfolie versorgt wird. Die Folien fungieren dabei selbst als Sensoren. Sie nehmen in Echtzeit die Umgebungstemperatur und Feuchtigkeit der Produktionsumgebung auf, was wiederum entscheidend für die Gewährleistung der Produktionsqualität ist.
200 Lux reichen aus
Für diese Anwendung sind Solarfolien notwendig, die auch in lichtschwacher Umgebung ab 200 Lux zuverlässig Strom produzieren. Im Falle der Solarfolien mit dem Halbleitermaterial aus Taiwan könne sogar tagsüber allein mit der Raumbeleuchtung ausreichend Energie erzeugen und speichern, um die Sensoren bei Tag und und in der Nacht ausreichend mit Strom zu versorgen.
Solarfolien steuern Gebäudebetrieb
Darüber hinaus kann die organische Solarfolie auch als Datenempfänger verwendet werden. Dazu werden die Daten per Licht über LiFi-Anwendungen übertragen. Das sind drahtlose Übertragungsmöglichkeiten, die – anders als WLAN oder andere Funktechnologien – die Daten über das Lichtspektrum transportiert. Dadurch können die Solarfolien auch als Sensoren im Gebäudebereich eingesetzt werden. Denn sie sind in der Lage, die Luftqualität, die Temperatur, den Lärmpegel oder den allgemeinen Zustand eines Gebäudes zu überwachen und entsprechend Heizungen, Lüftungen, Jalousien oder Fenster zu steuern.
Quelle
Der Bericht wurde von der Redaktion „photovoltaik“ (su) 2020 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! |photovoltaik.eu 2020 | photovoltaik 08/2020 | Inhalt | Einzelheftbestellung