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Die deutsche Digitalwirtschaft kämpft für den Klimaschutz

Die bisherige Untätigkeit der Bundesregierung in Sachen Klimaschutz hat in Deutschland nicht nur dazu geführt, dass überall im Land jeden Freitag Schüler*innen auf die Straße gehen, um gegen die vollkommen unzulängliche Klimapolitik unter Merkel zu protestieren, sondern auch zu einem geschärften Klima- und Umweltbewusstsein in der Wirtschaft, die nun ebenfalls verstärkt eine ambitioniertere Klimapolitik fordert.

So ist es vor allem die vergleichsweise junge Generation an Unternehmen bzw. Unternehmer*innen aus der Digitalwirtschaft, die mit gutem Beispiel vorangeht. Deren führende Köpfe haben sich in diesem Sommer zusammengesetzt und die Initiative „Leaders for Climate Action“ gegründet.

Das „Who is Who“ der deutsche Gründerszene fordert eine 100%ige Versorgung mit Erneuerbaren Energien bis 2035. Auf der eigenen Website schreibt das Bündnis: „Unsere Vision für Deutschland 2035. Zu 100% mit erneuerbaren Energien versorgt, digital und klimaneutral.“ Mit diesem Ziel wollen die Unternehmer*innen die deutsche Politik dazu auffordern ihren Beitrag zu leisten, um das 1,5 C Ziel noch zu erreichen.

Die Forderungen der Leaders for Climate Action gewinnen umso mehr an Gewicht, als dass sich auch alle teilnehmenden Unternehmen und Unternehmer*innen selbst verpflichtet haben ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und einen „Beitrag für eine nachhaltige und ökologische Entwicklung“ zu leisten. Diese Impulse sind bitter nötig denn bisher konnte sich die Bundesregierung noch nicht einmal darauf einigen, überhaupt 100% Erneuerbare Energien anzustreben.

Es dürfte der Bundesregierung und den entsprechenden Ministerien schwerer fallen dieses Signal aus der digitalen Sphäre zu überhören, da es sich nicht „nur“ um Schüler*innen oder andere Bündnisse, Parteien und Institutionen mit Partikularinteressen handelt mit begrenzter Finanz- und Wirtschaftskraft. Denn hier handelt es sich wirklich, um das „Who is Who“ der deutschen Gründerszene: Zalando, Flixbus, Babbel, Delivery Hero, Mister Spex, Outfittery, Ecosia, Home24, Soundcloud, Westwing, MyMüsli.

Neben einem großen Teil der Digitalbranche haben sich auch bereits weitere deutsche Spitzenkonzerne verpflichtet auf 100% Erneuerbare Energien umzustellen (SAP) oder bereits bis 2020 in weiten Teilen klimaneutral zu sein (Bosch).

Doch obwohl die Rufe nach mehr Klimaschutz und Erneuerbaren Energien immer lauter werden, scheinen sie von Seiten der Regierung bisher nur beschränkt gehört worden zu sein. Die Sitzung des „Klimakabinetts“ am 20. September wird dies voraussichtlich wieder unter Beweis stellen, bis heute ist in der politischen Debatte der Regierungsfraktionen von 100% Erneuerbare Energien als wichtigstes Standbein für den Klimaschutz nichts zu hören.

Darum ist es umso wichtiger, dass der für den selben Tag angesetzte, global organisierte Klimastreik Tausend auf die Straßen bringt. Wir alle müssen die Schüler*innen unterstützen, für ihre und für unsere Zukunft zu kämpfen. Desto mehr Menschen sich anschließen, Initiative sich gründen und politisch aktiv werden, um die Klimakatastrophe doch noch zu verhindern, desto eher werden wir Erfolg damit haben. Die Leaders for Climate Action tragen Ihren Teil dazu bei, hoffentlich rückt die politische Kehrtwende damit ein Stück näher.

leadersforclimateaction.com | In Berlin wurde die Initiative Leaders for Climate Action vorgestellt. Unternehmen wie Delivery Hero, Flixbus, Freighthub oder Nebenan.de sollen bald klimaneutral sein. Und die Gründer fordern das Gleiche von der gesamten Wirtschaft.
Quelle

Hans-Josef Fell 2019 | Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG

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