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bigstock | PHOTOCREO Michal Bednarek

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Digitalisierung trägt maßgeblich zum Klimaschutz bei

Im Straßenverkehr oder im Büro, in der Industrie oder im Energienetz: Digitale Technologien können in zentralen Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens die Effizienz erhöhen und Ressourcen schonen und damit maßgeblich zum Klimaschutz beitragen.

Dieses Potenzial muss noch stärker als bisher ausgeschöpft werden, fordert der Digitalverband Bitkom kurz vor Abschluss der 21. UN-Klimakonferenz in Paris. Dabei verhandeln Vertreter aus mehr als 190 Staaten über ein internationales Klimaabkommen. Dieses soll helfen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und die Erderwärmung auf zwei Grad zu beschränken. Wie wichtig digitale Technologien hierbei sind, zeigt die Studie „Smarter 2030“ der Global e-Sustainability Initiative (GeSI). Demnach können ITK-Technologien die globalen CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber jetzigen Prognosen um 20 Prozent senken. So könnte trotz Wirtschaftswachstums, das eigentlich mit mehr Emissionen einhergeht, das Niveau von 2015 gehalten werden. „Die Digitalisierung revolutioniert die Art, wie wir leben, arbeiten und kommunizieren und diese Revolution bedeutet in aller Regel auch ein Plus an Effizienz und Nachhaltigkeit“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Ein Beispiel hierfür seien Telefon- und Videokonferenzen. „Bei großen Unternehmen ist es längst selbstverständlich, dass Telefonkonferenzen in vielen Fällen Reisen per Bahn oder Flugzeug ersetzen. Das spart Zeit und Kosten, entlastet die Mitarbeiter und schont zugleich die Umwelt. Diese Möglichkeit muss noch intensiver genutzt werden“, so Rohleder.

Weitere Beispiele für das Klimaschutzpotenzial von ITK finden sich beispielsweise im Verkehr: Die selbstfahrenden Autos von morgen werden nicht nur bequemer und sicherer unterwegs sein, sondern durch die Vernetzung mit der Infrastruktur auch Staus vermeiden und damit deutlich weniger Sprit als heute verbrauchen. In der Industrie 4.0 ermöglicht die intelligente Vernetzung von Maschinen eine ressourcenschonende und damit umweltfreundlichere Produktion. Und im Energiebereich werden smarte Technologien es erlauben, Strom aus Wind und Sonne optimal zu nutzen und damit die Energiewende vorantreiben. „Vom Einsatz digitaler Technologien profitieren Unternehmen, Verbraucher und die Umwelt gleichermaßen“, so Rohleder.

Zugleich zeigt die GeSI-Studie, dass die Emissionen, die die ITK-Industrie selbst verursacht, dank der Effizienzmaßnahmen von Unternehmen mittelfristig sinken. So wird der CO2-Fußabdruck der Branche im Jahr 2030 1,97 Prozent der globalen Emissionen ausmachen, ein früherer Report hatte für das Jahr 2020 2,3 Prozent vorausgesagt. Entscheidend hierfür sind laut Bitkom unter anderem die effiziente Organisation von Servern und Rechenzentren sowie Nachhaltigkeit im gesamten Lebenszyklus von ITK-Produkten – von der Planung der Hardware über deren Produktion und Verwendung bis zur Entsorgung.

Laut der GeSI-Studie kann die Bitkom-Branche unterm Strich bis 2030 trotz steigender Leistungen fast 10 Mal so viel CO2 einsparen wie im Sektor selbst entsteht. „Voraussetzung hierfür ist, dass die Politik die richtigen Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Implementierung von digitalen Innovationen schafft“, erklärt Rohleder. So muss zum Beispiel der Aufbau einer Smart Metering Infrastruktur, der im Gesetzesentwurf zur Digitalisierung der Energiewende vorgesehen ist, vorangetrieben werden. Beim Smart Metering helfen intelligente Messsysteme dabei, das schwankende Stromangebot aus Erneuerbaren Energien mit der Stromnachfrage in Einklang zu bringen. Im Bereich der Mobilität müssen zudem möglichst schnell die rechtlichen Rahmenbedingungen für das vernetzte Fahren geschaffen werden. Dazu gehört etwa die Klärung von Haftungsfragen rund um das selbstfahrende Auto. „Zugleich muss die ITK-Branche weiterhin daran arbeiten, ihren eigenen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten – etwa durch konsequente Effizienzmaßnahmen in Rechenzentren.“

Quelle

BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. 2015

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