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Fossilkonzerne sollen für Klimafolgen zahlen

Fossile Brennstoffe wie Kohle, Gas und Öl sollen schon bei der Förderung spürbar besteuert werden. Das fordert die Klimaschutzorganisation Climate Justice Programme (CJP) in einem am Freitag in Bonn veröffentlichten Report.

Die Organisation begründet die Forderung damit, dass die 13 größten Energiekonzerne im Jahr 2014 – umgerechnet – rund 120 Milliarden Euro Gewinn erzielt haben. Die Entwicklungsländer hingegen würden jährlich etwa 90 Milliarden Euro durch die Folgen des Klimawandels verlieren. Die Zahlen im Bericht mit dem Titel „Making a Killing“ beziehen sich dabei nur auf die Verluste und Schäden, die entstehen, wenn die Welt das Zwei-Grad-Ziel einhält. Wird es verfehlt, würden auch die Kosten dramatisch steigen, heißt es.

In dem Bericht macht die australische Organisation darauf aufmerksam, dass die größten Klimasünder – zu denen sie unter anderem die Konzerne Exxon Mobil, Chevron und Shell zählt – die Folgen ihres Megageschäfts vor allem den Menschen in den Entwicklungsländern aufbürden.

So seien die wirtschaftlichen Schäden durch den Supertaifun „Haiyan“ auf umgerechnet sechs bis 13 Milliarden Euro anzusetzen. Im selben Jahr soll der Energiekonzern Chevron allein 19 Milliarden Euro Reingewinn erzielt haben. Die extreme Dürre in Kenia, die sich ab 2008 über vier Jahre hinzog und zu Mangelernährung führte, soll einen Schaden von elf Milliarden Euro verursacht haben. Der niederländische Energiekonzern Shell habe im selben Zeitraum 80 Milliarden Euro Überschuss erzielt.

CJP lehnt die Forderungen an einen Bericht der Heinrich-Böll-Stiftung an, dessen Ko-Autorin Julie-Anne Richards auch an dem neuen Papier mitwirkte. Danach sollen die fossilen Unternehmen künftig für jede von ihnen verursachte Tonne CO2 einen Ausgleich bezahlen. Der anfängliche Preis von zum Beispiel zwei US-Dollar soll dann jedes Jahr um fünf bis zehn Prozent steigen, da auch die Verluste und Schäden durch Klimafolgen zunehmen werden, heißt es. Das Geld soll in einen internationalen Klimafonds eingezahlt und in Klima-Anpassungsmaßnahmen in den betroffenen Ländern gesteckt werden.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | as 2015

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