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Fünf-Punkte-Plan für PV-Ausbau vom Bundesverband Solarhandwerk

Solarhandwerk warnt vor Rückschritten bei der Energiewende und fordert von Ministerin Reiche klare Weichenstellungen.

  • Rückgang beim PV-Zubau: Der bdsh warnt vor einer Abbremsung der Energiewende durch regulatorische Unsicherheit, fehlende Digitalisierung und sinkende Wirtschaftlichkeit.
  • Fünf zentrale Handlungsfelder: Vom beschleunigten Rollout intelligenter Messsysteme bis hin zu fairen Rahmenbedingungen für Energy Sharing und Mieterstrom.
  • Appell an die Politik: Stabile Investitionsbedingungen und eine gezielte Stärkung des Solarhandwerks sind entscheidend für das Erreichen der Klimaziele.

Mit Blick auf den deutlichen Rückgang des Photovoltaik-Zubaus im ersten Halbjahr 2025 schlägt der Bundesverband des Solarhandwerks (bdsh) Alarm. In einem Schreiben an Bundesministerin Katherina Reiche fordert der Verband eine konsequente politische Kurskorrektur und nennt fünf zentrale Handlungsfelder, um die Energiewende nicht auszubremsen und die aus Sicht unserer Mitgliedsbetriebe kurzfristig angegangen werden sollten.

Fünf Handlungsfelder für eine stabile Ausbauperspektive 

1. Intelligente Messsysteme: klarer und beschleunigter Rollout
Der bdsh fordert eine konsequente und technisch vereinfachte Umsetzung des Rollouts intelligenter Messsysteme (iMSys). Komplexe BSI-Vorgaben und hohe Kosten erschweren die Verbreitung für kleine und mittlere Betriebe. Eine Standardisierung und klare Roadmap sind unerlässlich, um Netzengpässe frühzeitig zu erkennen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Der bdsh tritt daher dafür ein, dass das BMWE konkrete Maßnahmen entwickelt, um dem flächendeckenden Einsatz intelligenter Messsystem zu beschleunigen.

2. Netzanschluss vereinheitlichen und digitalisieren
Die Vielfalt bürokratisch aufwändiger, intransparenter und regional höchst uneinheitlicher Anforderungen beim Netzanschluss behindert die zügige Realisierung neuer PV-Anlagen. Der bdsh fordert eine bundesweit einheitliche, digitale Abwicklungsplattform und den Abbau überzogener Dokumentationspflichten. Nur so kann das Handwerk effizient arbeiten und das Potenzial dezentraler Energieerzeugung ausgeschöpft werden.

3. Faire Rahmenbedingungen für Energy Sharing und Mieterstrom schaffen
Um die Energiewende konsequent voranzubringen, müssen auch jene Haushalte erreicht werden, in denen eine eigene Photovoltaikanlage aufgrund baulicher Gegebenheiten oder fehlender Fläche nicht realisierbar ist.  Die gesetzliche Grundlage für Energy Sharing nach § 42c EnWG-E ist ein wichtiger Schritt. Bislang fehlen wirtschaftlich tragfähige Modelle und zentrale Abwicklungsstrukturen. Der bdsh spricht sich daher für reduzierte Netzentgelte bei lokalem Mieterstrom und die Einführung von Energy-Sharing-Organizern aus, um Beteiligung und Netzfreundlichkeit zu fördern.

4. Investitionssicherheit statt stetig wechselnde politische Signale
Diskussionen um zusätzliche Netzentgelte (AgNES) und unsichere Aussagen zu künftigen Förderprogrammen verunsichern Endkunden und Betriebe gleichermaßen. Die Folge sind eine spürbare Zurückhaltung bei Investitionen und ein deutlicher Rückgang der Nachfrage, insbesondere bei PV-Anlagen für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie im gewerblichen Mittelstand. Der bdsh fordert deshalb eine verlässliche politische Kommunikation, langfristige Förderperspektiven und stabile Rahmenbedingungen. Planungssicherheit muss oberste Priorität haben.

5. Stärkung des mittelständischen Solarhandwerks
Das Solarhandwerk ist das Rückgrat der Energiewende. Genau diese Betriebe geraten jedoch zunehmend unter Druck – bedingt durch unsichere Rahmenbedingungen, wachsende technische Komplexität und einen sich verschärfenden Fachkräftemangel.

Neben gezielten Förderprogrammen für Ausbildung, Digitalisierung und Betriebsausstattung fordert der bdsh die Einbindung von Handwerksvertretern in Gesetzgebungsprozesse sowie eine temporäre „PV-Soforthilfe“, um aktuelle Engpässe zu überbrücken.

Quelle

Bundesverband des Solarhandwerks (bdsh) 2025

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