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pixelio.de | JakobEhrhardt | Mit zunehmendem Klimawandel gehen die Ernteerträge weltweit zurück, höhere Lebensmittelpreise werden die Folge sein.

© pixelio.de | JakobEhrhardt | Mit zunehmendem Klimawandel gehen die Ernteerträge weltweit zurück, höhere Lebensmittelpreise werden die Folge sein.

Klimawandel fordert Handelspolitik heraus

Durch die Erderwärmung ist die globale Ernährungssicherheit bedroht.

Die Erträge wichtiger Grundnahrungsmittel werden um zwei Prozent pro Jahrzehnt sinken, hatte bereits der Weltklimarat IPCC in seinem jüngsten Sachstandsbericht betont. Im ungünstigsten Fall – also wenn der CO2-Ausstoß weltweit nicht drastisch reduziert wird – müsse bei Weizen und Reis sogar mit noch größeren Rückgängen gerechnet werden. Was dies im Einzelnen bedeutet, haben nun Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und zweier Berliner Universitäten in einer Studie untersucht. Danach ist weltweit mit Rückgängen in der landwirtschaftlichen Produktivität zu rechnen.

Die Auswirkungen des Klimawandels unterscheiden sich zwar je nach Region und treffen Produzenten und Konsumenten auf jeweils andere Art, heißt es in der Studie, die im Fachmagazin Science Advances frei zugänglich ist. Insgesamt aber müssen Verbraucher demnach mit höheren Lebensmittelpreisen rechnen. Ihre höheren Ausgaben machen die Verluste für die Produzenten zunächst teilweise wett. Doch zum Ende des Jahrhunderts werden die negativen Effekte überwiegen – und einen Teil der globalen Wirtschaftsleistung aufzehren.

Die Verluste könnten, so die Ergebnisse, auf jährlich 0,3 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts begrenzt werden. Das würde allerdings mehr Liberalisierung und Flexibilisierung in der Handelspolitik erfordern, schreiben die Studien-Autoren. Sehr restriktive Handelsbestimmungen würden hingegen zu einem jährlichen Verlust von 0,8 Prozent führen. Das entspricht 2,5 Billionen US-Dollar. Besonders hart wären Regionen wie der Nahe Osten, Afrika und Indien betroffen, in denen die Nachfrage nach Lebensmitteln steigt. Der Abbau von Handelsbarrieren müsse jedoch einhergehen mit zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und für soziale Belange, heißt es in der Studie.

Lesen Sie dazu auch die Kolumne von Joachim Wille: Neue Bohnen reichen nicht

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (vk) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!

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