Kohle: Nachfrage blieb 2014 erstmals stabil
Erstmals seit fast zwei Jahrzehnten ist 2014 die weltweite Nachfrage nach Kohle gegenüber dem Vorjahr nicht gestiegen.
Zu dem Ergebnis kommt die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem Jahresbericht zum Kohle-Markt. Laut dem jetzt veröffentlichten Report sind dafür vor allem strukturelle Veränderungen in China, dem größten Kohleverbraucher, sowie die Umweltgesetzgebung vor der Klimakonferenz in Paris ausschlaggebend gewesen. Die Preise für Kohle fielen diesen Dezember mit rund 50 US-Dollar pro Tonne auf ein Zehnjahres-Tief.
Zusammen mit Europa und den USA konnte die Volksrepublik den globalen Kohleverbrauch um fast 50 Millionen Tonnen reduzieren. Dadurch konnte die IEA ihre Prognose für die Kohlenutzung in den nächsten fünf Jahren um 500 Millionen Tonnen nach unten korrigieren. Dieser Trend wird jedoch durch die steigende Nachfrage in Indien und Südostasien wieder wettgemacht. Deshalb werde die globale Nachfrage nach Kohle bis ins Jahr 2020 hinein immer noch ansteigen, im Schnitt etwa 0,8 Prozent jährlich, schätzt die IEA.
Trotz der ambitionierten Solar-Pläne ist Indien laut IEA für etwa die Hälfte des vermuteten Anstiegs verantwortlich. Kohle könne bis 2020 noch um die 60 Prozent der Energie für den Subkontinent liefern. Ähnliche Trends würden auch in den südostasiatischen Staaten Indonesien, Vietnam sowie die Philippinen größere Investitionen in das klimaschädliche Kohlegeschäft auslösen.
Hintergrund: „Auguste Victoria gibt nach 116 Jahren auf“
Vor über einem Jahrhundert – im Jahr 1899 – begann die Geschichte der Ruhrgebiets-Zeche Auguste Victoria. In dieser Woche endet offiziell die Kohleförderung, es ist Schicht im Schacht für das Traditionsbergwerk. Von Anna Skowron
