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Marktbedingungen bremsen Wachstum für Holzpellets 2015

Pelletmarkt 2015 und Prognose 2016: Der massive Preiseinbruch am Ölmarkt hat den Zubau an Pelletfeuerungen im Jahr 2015 stark behindert, so dass jeweils nur rund 16.000 Kessel und Öfen neu in Betrieb genommen wurden.

Die Pelletproduktion hat sich vor allem witterungsbedingt auf 2 Mio. Tonnen reduziert. Angesichts dieser schwierigen Rahmenbedingungen fordert DEPV-Vorsitzender Andreas Lingner von der Politik ein deutliches Bekenntnis zur Energiewende am Wärmemarkt. Dazu gehöre vor allem eine bessere Verbraucherkommunikation über die Vorteile, die erneuerbare Wärme mit staatlicher Förderung bietet.

Die Flaute des Marktes für erneuerbare Wärme hat sich im Jahr 2015 fortgesetzt. Anstelle prognostizierter 40.000 neuer Pelletkessel und -öfen wurden bundesweit nur 16.000 Pelletkessel sowie 16.500 Pelletkaminöfen verkauft. Das bedeutet gegenüber dem bereits schwachen Jahr 2014 (38.500 Feuerungen) einen nochmaligen Rückgang um gut 10 Prozent. Die seit April 2015 höheren Fördersätze im Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien (MAP), die mit dem Aktionsprogramm Energieeffizienz (APEE) im Januar 2016 nochmal um 20 Prozent erhöht wurden, lassen die Branche aber verhalten optimistisch in die Zukunft schauen. Seit Herbst 2015 ziehen die Kesselverkäufe leicht an, so dass der Branchenverband für 2016 von einer verbesserten Nachfrage ausgeht.

Der DEPV-Vorsitzende mahnt bei der Politik hierfür eine bessere Kommunikation an. „Gute Förderkonditionen alleine reichen nicht aus, wenn sie nicht bekannt sind. Die Bundesregierung muss den Menschen klar machen, dass sie klimapolitische Weitsicht honoriert. Die Verbraucher, die nicht den kurzfristigen Verlockungen des Ölpreises erliegen, sondern sich mit einer Pelletheizung für Klimaschutz entscheiden, werden neben einer hohen CO2-Einsparung auch mit satten Investitionszuschüssen belohnt“, betont Lingner. Für das Jahr 2016 geht der DEPV von einem Absatz von 20.000 Kesseln und 18.000 Pelletkaminöfen aus. Damit würde der Gesamtbestand an Pelletfeuerungen auf knapp 430.000 Anlagen anwachsen.

Produktion und Handel von Holzpellets in Deutschland
Auch die Pelletproduktion blieb 2015 hinter den Erwartungen zurück. Neben dem schwachen Zubau an Feuerungen waren hierfür vor allem das wärmste Jahr seit den Aufzeichnungen des Wetterdienstes und die fehlende Winterwitterung verantwortlich. 2 Mio. Tonnen Pellets wurden im vergangenen Jahr in Deutschland hergestellt, was einen leichten Rückgang zur Produktion von 2014 (2,1 Mio. t) bedeutet. Der Verbrauch belief sich 2015 bundesweit auf 1,86 Mio. Tonnen. „Für Deutschland sind Pellets ein passender Energieträger, der endlich angemessene Wachstumsraten benötigt, wie die Klimaentwicklung deutlich zeigt“, erklärt Andreas Lingner, Vorsitzender des DEPV.

Trotz Produktionsrückgang ist Deutschland weltweit nach den USA und Kanada der führende Pelletproduzent und seit Jahren Nettoexporteur. Das hohe Holzaufkommen aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung und die damit verbundene Menge an Sägeresthölzern, dem mit über 90 Prozent wichtigstem Rohmaterial für die Pelletproduktion, bieten hervorragende Standortbedingungen. Das Thema Qualitätssicherung besitzt hierzulande hohe Priorität, denn mit 99 Prozent sind nahezu alle in Deutschland produzierten Pellets nach ENplus zertifiziert. Auch der Pellethandel nutzt das ENplus-Zeichen immer stärker zur Darstellung seiner Kompetenz: 17 neue ENplus-Händler haben 2015 die Anzahl der zertifizierten Handelsunternehmen auf 105 anwachsen lassen. Für das laufende Jahr prognostiziert der DEPV eine leichte Zunahme der Pelletproduktion in Deutschland auf 2,2 Mio. Tonnen.

Klimaschutzziele mit Pellets erreichen
Im vergangenen Jahr haben Pelletfeuerungen mit über 7,5 Terrawattstunden Wärme rund 3 Mio. Tonnen CO2 eingespart – ein hervorragender Beitrag für den Klimaschutz! Die Bundesregierung kann ihre Klimaschutzziele mit der Förderung von Pelletheizungen deutlich günstiger als mit anderen Maßnahmen erreichen. So weist die Evaluierung des Marktanreizprogramms 2013 für Pellet- und Holzheizungen mit 6,4 EUR/t die günstigsten CO2-Vermeidungskosten von allen Wärmeerzeugern aus.

Die sehr guten Voraussetzungen zur Pelletproduktion und der hohe technische Standard der heimischen Kessel- und Ofenhersteller bieten eine gute Grundlage für den Ausbau von Pelletfeuerungen in Deutschland, bekräftigt Lingner. Hierfür müsse die Energiewende im Wärmemarkt jedoch stetiger als bisher erfolgen. Dies sei auch für eine stabile wirtschaftliche Grundlage und für ein sicheres Unternehmenswachstum unerlässlich.

Deutsches Pelletinstitut GmbH - DEPIDeutsches Pelletinstitut GmbH - DEPI
Quelle

DEPV – Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband e.V. 2016

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