Nachfrage nach Solarpanels treibt Silberpreis
Eine hohe Nachfrage nach Solarpanels führt zu Spitzen beim Silberpreis.
Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Forschern der Kent Business School. Ein weltweites Streben nach mehr erneuerbaren Energien könnte also letztlich dazu führen, dass die Fertigung der Panels deutlich teurer wird und Regierungen Solarstrom stärker stützen müssen, um die globale Energiewende voranzutreiben.
Eindeutiger Preistreiber
Für ihre Analyse nutzten die Forscher den am London Bullion Market gemessenen vierteljährlichen Silberpreis sowie Daten zur installierten Solarenergiekapazität und der Solarstromerzeugung in den Jahren 1990 bis 2016, um Korrelationen von Nachfrage und Kosten zu erfassen. „Die Arbeit zeigt, dass Silberpreissteigerungen direkt mit dem Anstieg der Nachfrage nach Solarpanels verbunden sind“, sagt nun Studien-Erstautor Iraklis Apergis. Beispielsweise ist der Silberpreis gestiegen, als in der Krise 2008 die Nachfrage nach Solarmodulen stieg. Ähnliches galt 2011, als der hohe Ölpreis das Interesse an erneuerbaren Energien antrieb.
„Das wird wahrscheinlich erhebliche Auswirkungen auf den längerfristigen Einsatz von Solarpanels haben und möglicherweise neue alternative Technologien erfordern, um sicherzustellen, dass die Herstellung von Solarpanels kosteneffizient ist, oder staatliche Subventionen“, sagt Apergis. Denn eine steigende Nachfrage nach Solarmodulen könnte zu einer Preisspirale mit dem Silberpreis führen, sodass Photovoltaik-Anlagen ohne jegliche Stützung durch die öffentliche Hand nicht mehr kosteneffizient realisierbar wären.
Leit-Metall
Der Grund für all das ist, dass Silber ein ausgezeichneter Strom- und Wärmeleiter ist. Daher wird es stark in klassischen Solarpanels genutzt. Rund 20 Gramm sind es laut University of Kent pro Modul, die derzeit rund 6,1 Prozent der Gesamtherstellungskosten einer Solarpanel ausmachen. Käme es zu einer Silberpreisspirale, würden dieser Anteil und die Gesamtkosten eines Moduls schnell massiv ansteigen.
Quelle
Der Bericht wurde von
der Redaktion „pressetext.com“
(Thomas Pichler) 2019 verfasst
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