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Nachhaltigkeit senkt die Kosten in Unternehmen

Eine sozial verträglioche und umweltfreundliche Firmenkultur ist nicht nur ein Imagegewinn.

Das Thema Nachhaltigkeit ist in den meisten Unternehmen wichtig, wird aber oft nur halbherzig umgesetzt. Viele Chefs sind der Meinung, dass eine sozial verträgliche und umweltfreundliche Produktion zwar ein Imagegewinn ist, sich aber nicht im Gewinn nieder schlägt. Professor Henry Schäfer vom Betriebswirtschaftlichen Instituts der Universität Stuttgart belegt, dass eine konsequente Umsetzung des Prinzips sich langfristig rechnet.

Langfristiges denken zahlt sich aus

Nachhaltigkeit bedeutet, Ressourcen zu schonen und damit langfristig günstiger zu produzieren. Der Umgang mit Rohstoffen erfolgt bewusster, jedes Sparpotenzial wird genutzt. Der Einstandpreis nachhaltiger Produkte mag höher sein, durch bewusstes Haushalten wird dieser Kostenfaktor überkompensiert. Hinzukommt, dass das ökologische und soziale Risiko sinkt. Der Einsturz einer Textilfabrik in der bengalischen Stadt Sabhar zeigt, wie negativ sich fehlende soziale Verantwortung nicht nur für das Image eines Unternehmens auswirkt. Die Entschädigungszahlungen rissen ein Loch in die Kasse der Firmen. Der Kapitalmarkt reagiert auf Risiken äußerst sensibel mit höheren Zinsen. Eine sozial verantwortliche und umweltfreundliche Produktion zahlt sich spätestens bei einer Kapitalaufnahme aus. Das Prinzip des fairen Handels ist daher bei Weitem nicht nur eine Frage der Ethik. 

Du bist, was du isst 
Wer Nachhaltigkeit nicht nur als oberflächliche Imagepflege betrachtet, muss das Prinzip in allen Bereichen seines Unternehmen umsetzen. Die Mitarbeiter auf allen Ebenen müssen sich mit dem Prinzip identifizieren. Dies ist kaum möglich, wenn sie tagtäglich in der Kantine oder am Arbeitsplatz recht gedankenlos mit Lebensmitteln und Getränke versorgt werden. Wer auf soziale Verantwortung in der gesamten Lieferkette wert legt, muss diese auch seinen eigenen Mitarbeitern gegenüber an den Tag legen. Einige große Konzerne gehen mit gutem Beispiel voran, wie die Betriebskantine von Unilever in Hamburg und die von Ritter Sport beweisen. 

Umsetzung im eigenen Haus 
Der Volksmund spricht davon, dass man vor der eigenen Tür kehren soll. Dieser Grundsatz gilt besonders, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Was soll ein Kaffeeautomat, der zu jedem Kaffee einen Plastikbecher liefert? Wieso stehen im Kühlschrank Plastikflaschen mit Wasser aus fernen Ländern, statt Soulbottles mit genauso hochwertigem Leitungswasser? Der Konsum von Wasser aus Plastikflaschen ist in mehrfacher Hinsicht bedenklich. Die Flaschen sind Wegwerfartikel, die Weichmacher ins Wasser abgeben. Außerdem stammt das Wasser nur zu oft aus Ländern, die jeden Tropfen sauberes Wasser dringend benötigen. Es ist nicht fair, den Menschen in Afrika das Wasser wegzutrinken, obwohl in Deutschland Wasser in bester Qualität aus dem Wasserhahn fließt. Die Umstellung auf ein nachhaltiges Catering ist einfach. Firmen wie die Tchibo Coffee Service GmbH vermieten an Büros, Bäckereien und die Gastronomie Kaffeeautomaten. Diese liefern Kaffee ohne Becher, er läuft entweder in eine Tasse oder einen Becher aus Pappe, statt aus Plastik. Fair-Trade-Kaffee ist ebenfalls im Sortiment. Sicher reicht es nicht aus, nur bei Wasser und Kaffee auch Nachhaltigkeit zu achten, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Weitere Schritte, wie eine Umstellung auf ein regionales und saisonal angepasstes Speiseangebot müssen folgen. 

Das Wichtigste ist, soziale Verantwortung zu zeigen ist langfristig eine rentable Investition in die Zukunft.

Quelle

ECO-News Deutschland 2015

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