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© naturstrom.de | Visualisierung Photovoltaikanlage auf einem Bestandsgebäude in Merseburg (Quelle: Kolb Ripke Gesellschaft von Architekten mbH)

NATURSTROM realisiert Vor-Ort-Versorgung mit Sonnenstrom und BHKW in Merseburg

Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Immobilienkomplexes und ein Blockheizkraftwerk versorgen 66 Wohneinheiten mit Mieterstrom und klimaschonender Wärme.

Im sachsen-anhaltinischen Merseburg hat NATURSTROM gemeinsam mit der  Immobiliengesellschaft ARKADE PROJEKT GmbH mehrere zusammenhängende Bestandsgebäude auf erneuerbare Vor-Ort-Versorgung umgestellt. Das Projekt zeigt, dass auch im bislang oft vernachlässigten Immobilienbestand Energiewende sinnvoll und ökonomisch lohnend umgesetzt werden kann.

89 Prozent des Photovoltaik-Potenzials auf deutschen Ein- und Zweifamilienhäusern sind laut einer Untersuchung von EUPD Research noch ungenutzt. Und im Geschosswohnungsbau ist die Quote aufgrund der schwierigeren energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen wohl noch schlechter. „Gerade im Bestand haben wir noch sehr viel Potenzial, aber eben auch enormen Nachholbedarf im Bereich Photovoltaik. Und da es sich vor allem in den Städten überwiegend um Mehrfamilienhäuser handelt, braucht es für die direkte Vor-Ort-Nutzung des Sonnenstroms komplexe Mess- und Abrechnungsprozesse“, verdeutlicht NATURSTROM-Vorstand Dr. Tim Meyer.

„Mit unserem Projekt in Merseburg zeigen wir, dass und wie Mieterstrom auch im Gebäudebestand funktioniert. Um solche Konzepte bundesweit umzusetzen, muss die Politik aber die Weichen stellen und energiewirtschaftliche Hemmnisse abbauen. Gelingen kann die Transformation im Gebäudesektor nur, wenn Strom, Wärme und Mobilität vor Ort wo immer möglich gekoppelt und Erzeugung und Verbrauch optimiert werden. Das trägt nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern die Abnehmer:innen werden durch die günstige Direktstromnutzung auch vor den Schwankungen an den internationalen Energiemärkten geschützt“, erläutert Meyer weiter. 

In Merseburg hat die ARKADE Projekt GmbH einen bestehenden Immobilienkomplex aus dem Jahr 1931 mit 12 Gebäuden und insgesamt 66 Wohneinheiten im Rahmen einer Sanierung mit eigenem Nahenergienetz auf eine erneuerbare Energieversorgung umgestellt. Zum Einsatz kommen ein wärmegeführtes BHKW mit einer Leistung von 20 Kilowatt elektrisch (kWel) und betrieben mit naturstrom Biogas, und eine PV-Anlage mit 100 Kilowatt peak (kWp). Beide Erzeugungsanlagen werden von NATURSTROM betrieben. Die Eigenverbrauchsquote der PV-Anlage wird voraussichtlich 50 Prozent, die des BHKWs 70 Prozent betragen. Im Endausbau wird der Eigenverbrauch und der Service für die Mieter:innen durch E-Ladepunkte und ein Speicherkonzept auf Basis von Back-Up-Batterien in Zweitnutzung weiter verbessert. Den Vorrang hat bei der Stromnutzung die PV-Anlage, um so einen möglichst hohen Anteil des Strombedarfs zu decken. Für die Mieter:innen werden die Nebenkosten durch einen guten Energiestandard begrenzt und zukünftige Preisentwicklungen durch den hohen Anteil regenerativer Energieversorgung abgepuffert. 

Gemeinsam mit den Projektpartnern Kolb Ripke Architekten und dem Immobilienunternehmen ARKADE Projekt GmbH wird so eine nachhaltige Energieversorgung der ehemaligen Eisenbahnerwohnungen sichergestellt. „Wir freuen uns, unseren Bewohnerinnen und Bewohnern mit dieser Umstellung auf eine regenerative Energieversorgung nicht nur einen Mehrwert aus einer Klimaschutz-Perspektive zu bieten, sondern auch ein Vorzeigeprojekt im Bereich der Bestandssanierungen zu sein“, äußert sich Projektpartner Thomas Kolb, Geschäftsführer von Kolb Ripke Architekten sowie der ARKADE Projekt GmbH. 

Quelle

naturstrom 2021

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