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TESLA | Mit oder ohne Tesla: Die Preise für Heimspeichersysteme werden bis 2020 deutlich sinken.

© TESLA | Mit oder ohne Tesla: Die Preise für Heimspeichersysteme werden bis 2020 deutlich sinken.

PwC-Analyse: Tesla-Effekt könnte ab Ende 2015 die Preissenkung für Heimspeicher beschleunigen

Bis 2020 erwarten die Analysten von PricewaterhouseCoopers ein Fallen der Preise für Heimspeicher in Deutschland bis zu 50 Prozent.

Mit dem Markteintritt von Tesla in Deutschland könnte es noch schneller gehen. Dies macht Batteriespeichersysteme für Photovoltaik-Anlagenbetreiber zunehmend attraktiv.

PricewaterhouseCoopers (PwC) hat die Potenziale des Batteriepeichermarktes für Privathaushalte in Deutschland bis 2025 analysiert. Die Analysten gehen von einem weiteren starken Preisverfall für Heimspeicher aus. „Aktuell liegen die durchschnittlichen Anschaffungskosten für die betrachteten Batteriespeicher in Ausführungen unter 10 Kilowattstunden im Bereich von 2000 Euro pro Kilowattstunde nutzbarer Speicherkapazität. Aufgrund von wachsendem Wettbewerb, fortschreitender Technologie- und Marktreife sowie Größeneffekten in der Produktion schätzen Prognosen einen Preisrückgang von 50 Prozent bis 2020 als realistisch ein. Auch vor dem Hintergrund deutlicher Preisreduktionen im letzten Jahr erscheint dies durchaus plausibel“, heißt es in der PwC-Analyse, die pv magazine vorliegt. Zusätzlich könnte der Markteintritt von Tesla, das voraussichtlich ab dem Jahresende ihre Powerwall in Deutschland verkaufen wollen, die Preissenkungen noch weiter beschleunigen.

Als Motivationsgründe für Investition in einen Heimspeicher sehen die Analysten zum einen das Auslaufen der Einspeisevergütung für die ersten Photovoltaik-Anlagen ab 2021. Bei den seit 2008 installierten Photovoltaik-Anlagen könnte sich die Installation eines Batteriespeichers schon vor dem Auslaufen lohnen. Im Zuge einer Neuinvestition in eine Photovoltaik-Anlage könnte sich angesichts sinkender Preise für die Batteriespeichersysteme die Investition ebenfalls schon bald rentieren. Als Zeitrahmen geben die PwC-Analysten an, dass es sich bereits ab 2019 rechnen könnte, einen Heimspeicher gemeinsam mit einer neuen Photovoltaik-Anlage zu installieren. Die Nachrüstung bei Photovoltaik-Bestandsanlagen werde für viele Betreiber zwischen 2019 und 2022 wirtschaftlich attraktiv. „Im Falle drastischer Preissenkungen, z.B. durch den Markteintritt von Tesla, kann sich die Wirtschaftlichkeit von Batteriespeichern für Haushalte auch bereits früher, ab 2016 oder 2017, einstellen“, so die Analyse.

Insgesamt erwartet PwC, dass bei 2020 eine installierte Kapazität von 1,1 bis 1,4 Gigawattstunden im Photovoltaik-Heimspeichermarkt in Deutschland vorhanden ist. Dies entspreche einer Investitionssumme von bis zu 1,5 Milliarden Euro. Sobald die Welle der Nachrüstungen abgeklungen sei, würde sich der jährliche Zubau an Heimspeichern stark an dem neuer Photovoltaik-Anlagen orientieren. Insgesamt könne bei einem verhaltenen Photovoltaik-Zubau bis 2025 eine installierte Batteriespeicherkapazität von bis zu 3,5 Gigawattstunden erreicht werden, so die PwC-Analysten. Die Gesamtinvestitionen erreiche dann bis zu drei Milliarden Euro.

„Insgesamt zeigt sich daher, dass der Markt für Batteriespeicher in Haushalten in den nächsten 5 bis 10 Jahren deutlich vergrößern wird und nicht länger nur eine Nische in der neuen Energielandschaft darstellt“, so das Fazit. Die Analysten empfehlen Energieversorgern, die neuen Produkte und Technologien in ihr Portfolio aufzunehmen und Haushaltkunden frühzeitig neue Vertriebsprodukte im Zusammenhang mit Photovoltaik-Anlagen anzubieten. Dazu zählten Contracting für Batteriespeicher, Schwarmspeicherprojekte, oder Leih- und Pachtmodelle. 

Als grundsätzliche Triebfeder für die weitere Entwicklung wird bei PwC die wachsende Differenz zwischen Strompreis und garantierter Photovoltaik-Einspeisevergütung gesehen (siehe Grafik/ Quelle: PwC). „Dementsprechend verändert sich auch das ‚Geschäftsmodell‘ der privaten Photovoltaik-Anlage zunehmend. Bis 2008 bestand dieses in der Regel noch in einer Volleinspeisung des erzeugten Stroms zu Einspeisevergütungen zwischen 43 und 57 Cent/Kilowattstunde. Zwischen 2009 und 2012 veränderte es sich u.a. aufgrund einer neuen Vergütungsstruktur sowie der Eigenverbrauchsvergütung immer mehr hin zum Eigenverbrauch mit Einspeisung von Überschüssen. Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Vergütungssätze wird sich dieses Modell in absehbarer Zukunft immer weiter in Richtung eines weitestgehend energieautarken Haushalts durch Solarstrom bewegen“, so die Analysten weiter.

PricewaterhouseCoopers (PwC)
Quelle

pv-magazine.de | Sandra Enkhardt 2015

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