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Fotolia.com | MarcoGusella | Energiewende-Bremsspur: Auch 2015 verfehlte der Photovoltaik-Zubau die Zielmarke der Bundesregierung deutlich.

© Fotolia.com | MarcoGusella | Energiewende-Bremsspur: Auch 2015 verfehlte der Photovoltaik-Zubau die Zielmarke der Bundesregierung deutlich.

Solarenergie-Ausbau im Sinkflug

Der Photovoltaik-Ausbau in Deutschland bleibt auch 2015 deutlich hinter dem jährlichen Ausbauziel der Bundesregierung zurück, wie aus aktuellen Daten der Bundesnetzagentur hervorgeht.

Mit insgesamt 1.498 Megawatt neu installierter Leistung wurde das Ziel der Bundesregierung von 2.500 Megawatt Zubau pro Jahr nur zu knapp 60 Prozent erfüllt – im Jahr 2014 waren noch etwa 75 Prozent erreicht worden.

Das Saarland hat von allen Bundesländern seinen Zubau im Verhältnis am stärksten gedrosselt – um zwei Drittel. Es folgen Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit jeweils etwa einem Drittel. Die östlichen Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen erreichten dagegen etwas mehr Zuwachs als im Vorjahr.

In absoluten Zahlen installiert vor allem der Süden Deutschlands am meisten Photovoltaik. Bayern war mit 301 Megawatt führend. Es folgen Sachsen-Anhalt mit 180 und Baden-Württemberg mit 163,5 Megawatt. Auch bei der installierten Gesamtleistung ist Bayern mit rund 11.400 Megawatt weiterhin Spitzenreiter vor Baden-Württemberg mit 5.300 und Nordrhein-Westfalen mit 4.300 Megawatt. Insgesamt waren Ende 2015 in Deutschland Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtnennleistung von 39.700 Megawatt installiert.

Seit 2010 geht der Photovoltaik-Ausbau in Deutschland von Jahr zu Jahr zurück. Während von 2009 auf 2010 ganze 80 Prozent Anschluss-Leistung hinzukamen, waren es von 2014 auf 2015 nur noch vier Prozent. Zum einen hat das mit der schrittweisen Absenkung der festen Einspeisevergütung für Photovoltaik-Kraftwerke zu tun. Zum anderen hat die Bundesregierung mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2014 für Photovoltaik-Freiflächenanlagen das System auf Ausschreibungen umgestellt.

Damit soll nach Aussage der Bundesregierung der Wettbewerb angekurbelt werden. Erfahrungen zeigen jedoch, dass die Auktionen die bisherige Akteurs-Vielfalt aus kleineren und größeren Errichtern und Betreibern nicht gewährleisten können. Das Solar-Geschäft werde jetzt „von mittelgroßen und großen Unternehmen übernommen“, kritisierte etwa Julia Verlinden, energiepolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag. Die Bürgerenergiewende bleibe auf der Strecke.

Quelle

Der Artikel wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (ogro) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!

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