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Depositphotos | djv | Die OPEC hat sich nach langjährigen Verhandlungen auf eine Begrenzung der Fördermengen von Erdöl geeinigt. Der Ölpreis reagierte sofort mit einem rasanten Anstieg.

© Depositphotos | djv | Die OPEC hat sich nach langjährigen Verhandlungen auf eine Begrenzung der Fördermengen von Erdöl geeinigt. Der Ölpreis reagierte sofort mit einem rasanten Anstieg.

Steigender Ölpreis: OPEC begrenzt Erdölförderung

Die OPEC hat sich nach langjährigen Verhandlungen überraschenderweise auf eine Begrenzung der Fördermengen von Erdöl geeinigt. Der Ölpreis reagierte sofort mit einem rasanten Anstieg, was eine Verkehrs- und Wärmewende nun begünstigen könnte.

iele Verbraucher profitierten lange Jahre von einer regelrechten Erdölschwemme, die für künstlich niedrige Ölpreise sorgte. Wie schnell das allerdings schon bald vorbei sein kann, zeigt nun eine Entscheidung der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC): Zum ersten Mal seit acht Jahren hat sie sich laut der Nachrichtenagentur Bloomberg auf eine Begrenzung der Fördermengen geeinigt. Es handelt sich dabei zwar um Maßnahmen zur Stabilisierung des Marktes, aktuell führt die Nachricht aber eher zu Turbulenzen.

Bei einem informellen Treffen in der algerischen Hauptstadt Algier einigte sich das Erdöl-Kartell auf eine tägliche Fördergrenze von 32,5 Millionen Barrel, also etwa 5,2 Milliarden Liter. Verglichen mit dem Monat August, in dem die OPEC pro Tag rund 33,24 Millionen Barrel Rohöl förderte, wären das pro Tag knapp 740.000 Barrel weniger. Das entspricht immerhin einer Verringerung der Fördermenge von rund 2,3 Prozent.

Die Einführung einer Fördergrenze macht zwar deutlich, dass die OPEC der zuletzt immer weiter ansteigenden Erdölfördermenge Einhalt gebieten will, trotzdem fällt die Deckelung noch sehr moderat aus. In dem Jahr 2014 betrug die tägliche Fördermenge noch 31,01 Millionen Barrel, 2015 waren es 32,099 Millionen Barrel. In diesem Zeitraum hätte eine Begrenzung auf maximal 32,5 Millionen Barrel gar nichts bewirkt. Tatsächlich hätte die Fördergrenze überhaupt erst ab dem zweiten Quartal dieses Jahres gegriffen.

Erdölpreis legt kräftig zu

Trotzdem überraschte die Entscheidung der OPEC die Märkte sichtlich. So schossen die Preise für Erdöl auf den Spot- und Terminmärkten gleichermaßen in die Höhe. Kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent am Mittwochabend noch knapp 46 US-Dollar, stieg bereits am späten Donnerstagvormittag der Kurs auf über 48,5 US-Dollar – eine Steigerung von über 5 Prozent.

Aufwind für Zubau von Pelletheizungen

Vermutlich wird die Zunahme des Ölpreises auch den Zubau von Pelletheizungen kräftig ankurbeln. Wurden 2015 noch statt der prognostizierten 40.000 Anlagen nur 32.000 neu installiert, könnte sich das Blatt nun allmählich wenden. Zusätzlich zu der aktuellen Entwicklung auf dem Erdölmarkt stiegen bereits im Januar 2016 die Fördersätze im Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien (MAP) um 20 Prozent. Pünktlich zur Heizsaison werden aufgrund der OPEC-Entscheidung nun auch die Preise für Heizöl weiter zulegen. Die Investition in eine Pelletheizung wird damit zurzeit immer attraktiver.

Im Verkehrsbereich profitierten Verbraucher die ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor besaßen schon seit Jahren von äußerst niedrigen Benzin- und Dieselpreisen. Zukünftig werden diese Preise durch die Begrenzung der Erdölfördermengen allerdings wieder ansteigen, sodass Elektroautos deutlicher attraktiver werden könnten. Schließlich ist für viele Verbraucher neben dem Problem der geringen Reichweite immer noch der Kostenfaktor ein Hauptargument, was gegen die Anschaffung eines E-Autos spricht.

Die exakten Fördermengen einzelner Länder werden voraussichtlich beim nächsten offiziellen OPEC-Treffen im November festgelegt. Wahrscheinlich werden dann auch erneut die Nicht-OPEC-Staaten wie Russland oder die USA dazu aufgefordert, ihre Fördermengen zu begrenzen. Nach der rasanten Talfahrt der Erdölpreise in den vergangenen Jahren scheinen die Preise nun langfristig wieder zu steigen. Im Sommer 2014 kostete ein Barrel Rohöl zeitweise weniger als 30 US-Dollar.

Quelle

energiezukunft.eu | jk 2016

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