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© pixelio.de | birgitH | In Deutschland treiben CO2-Zertifikate und Brennstoffkosten die Strompreise in die Höhe.

Strompreiserhöhung: Versteckte Botschaft an den Stromkunden

Regelmäßig bekommen Stromkunden im November Post von ihrem Versorger, in der die Preissteigerung für das kommende Jahr mitgeteilt wird. Doch nicht jeder Kunde erkennt das auf den ersten Blick, denn oft werden die Erhöhungen in Werbebriefen versteckt oder das Kind nicht beim Namen genannt.

Angesichts der seit Jahren steigenden Strompreise hat Professorin Dr. Doréen Pick von der FU Berlin die Informationsbriefe deutscher Energieversorger untersucht, um herauszufinden wie Preiserhöhungen mitgeteilt werden.

Analysiert wurden 97 Kundenanschreiben, die zwischen November 2012 und Februar 2013 von bundesweit und regional operierenden Energieversorgern verschickt wurden. Im Jahr 2013 betrug die Teuerungsrate für Verbraucher 11%. Diese Kostensteigerung zum Jahreswechsel motivierte innerhalb von 4 Monaten knapp 2 Millionen Verbraucher zum Wechsel ihres Stromanbieters. [3,6 Mio im ganzen Jahr]

Laut FU-Studie wird die Preiserhöhung so gut es geht verschleiert, statt transparent zu erklären, wie es zu der Erhöhung kommt. 9 von 10 Versorgern vermieden es, im Betreff klar und deutlich auf einen Anstieg der Preise hinzuweisen. Bevorzugt wurden Begriffe wie „Preisinformation“ oder „Jahresinformation“ verwendet. Etwas mehr als die Hälfte der Anbieter kündigte „Preisveränderungen“ an.

Die Verfasser der Studie entdeckten in den Kundenanschreiben eine Reihe Verschleierungsmechanismen, die das Ausmaß der Preissteigerungen im Unklaren ließen. 40% der Unternehmen informierten ausschließlich über den zukünftigen Preis, ohne Angaben zum aktuellen Tarif des Kunden zu machen oder die Differenz zum Vorjahr anzugeben. Die Unternehmen, die Informationen zur Preisveränderung lieferten, vermieden es bewusst, Prozentangaben zu verwenden, da diese negativer wahrgenommenen werden als absolute Beträge. Die Werte wurden zudem in Cent pro Kilowattstunde angegeben, ohne einen Zeitrahmen zu nennen, wie zum Beispiel „Mehrkosten pro Monat oder Jahr“.

6% der Energieanbieter verzichten sogar darauf, Angaben zum Grund für die Preisanpassung zu machen, obwohl den Versorgern bekannt sein sollte, dass unbegründete Preiserhöhungen angefochten werden können.

strom-report.de
Quelle

Strom-Report.de 2015

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