Studie zeigt Defizite bei der Anpassung von Unternehmen an den Klimawandel
Fast jedes zweite Unternehmen erwartet, dass sich der Klimawandel innerhalb der nächsten fünf Jahre auf seine Wertschöpfungskette auswirken wird, aber nur jedes vierte Unternehmen implementiert bereits Maßnahmen dagegen.
Die aktuelle internationale Studie des globalen Qualitätssicherungs- und Risikomanagement-Unternehmens DNV GL untersuchte, wie widerstandsfähig Unternehmen gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels sind. An der Studie nahmen mehr als 1.200 Experten aus Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika und Asien teil.
Unternehmen gehen davon aus, dass sich die Folgen innerhalb weniger Jahre auf ihr Geschäft auswirken werden. Nur eines von acht Unternehmen erwartet, dass sie erst in mehr als zehn Jahren auftreten werden und eines von vier Unternehmen gibt an, dass schon jetzt in mindestens einem Bereich ihrer Wertschöpfungskette Auswirkungen spürbar sind. Dennoch sind erst 25 Prozent der befragten Unternehmen dabei, Maßnahmen zur Anpassung oder Resilienz zu implementieren. Große Unternehmen sind schon weiter. Von ihnen geben 40 Prozent an, bereits Maßnahmen zu implementieren.
Befragt nach den konkreten Maßnahmen, fällt auf, dass die Teilnehmer der Studie auch Elemente des Klimaschutzes und Umweltmanagements als Anpassung und Resilienz interpretieren. Nur 25 Prozent der Antworten beziehen sich auf Maßnahmen zur Klima-Anpassung (Adaption) und 43 Prozent der Befragten geben Maßnahmen an, die unter die weiter gefasste Definition von Kima-Resilienz fallen. Der Rest beschreibt Maßnahmen, die sich hauptsächlich auf die Minderung (Mitigation) des Klimawandels beziehen z.B. Treibhausgasemissionen-Management, CO2-Bilanzierungen und ein größerer Anteil an erneuerbaren Energien
Motiviert durch externe Faktoren
Die Studie hat eine kleine Gruppe von Unternehmen identifiziert, die als Leader bezeichnet werden und sich als Vorreiter herausstellen. Sie führen bereits Anpassungs- oder Resilienz-Maßnahmen durch und rangieren in allen Aspekten, die in der Studie beleuchtet wurden, höher. Für sie ist Business Continuity (55 Prozent) genauso wichtig wie Gesetze und Verordnungen (53 Prozent), wenn es um die Motivation für Maßnahmen geht. Etwa die Hälfte der Vorreiter ist davon überzeugt, dass sich daraus Wettbewerbsvorteile ergeben und 35 Prozent nennen Wertschöpfung als Treiber.
Quelle
DNV GL – Andrea Beck 2017 ist ein globales Unternehmen für Qualitätssicherung und Risikomanagement. Geleitet von dem Ziel, Leben, Eigentum und Umwelt zu schützen, hilft DNV GL seinen Kunden dabei, die Sicherheit und Nachhaltigkeit zu steigern.