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Albert Schweitzer ist auch heute für sehr viele Menschen Vorbild

2013 feiern wir das 100. Jubiläum von Albert Schweitzers Spitalgründung in Afrika. Mit einem Jahresprogramm würdigen wir Albert Schweitzer als Wegbereiter humanitärer Hilfe und Vordenker für Frieden und Ausgleich in der Welt. Die Anziehungskraft der humanistischen Botschaft Albert Schweitzers wirkt bis heute fort. Fast 50 Jahre nach seinem Tod ist Albert Schweitzer noch 88 Prozent der deutschen Bevölkerung bekannt, und 26 Prozent zählen ihn zu den drei wichtigsten Vorbildern.

Auch von den 16- bis 29-Jährigen empfinden ihn 16 Prozent als großes Vorbild, von den 60-Jährigen und Älteren sogar 37 Prozent. Großer Wertschätzung erfreut sich Albert Schweitzer auch in den neuen Bundesländern. Er gilt Katholiken kaum weniger als Vorbild als Protestanten.

Dies sind die Kernaussagen einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Dezember 2012 im Vorfeld des Albert-Schweitzer-Jahres 2013 im Auftrag des Deutschen Hilfsvereins für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene e.V. durchgeführt hat.*) Historischer Anlass für das Jubiläumsjahr ist Schweitzers Gründung des Tropenspitals in Lambarene vor 100 Jahren.**)

Im Jahr 1913 hatte sich der Arzt, Theologe, Philosoph und Orgelmusiker Albert Schweitzer (1875 – 1965) für ein uneigennütziges Engagement im Dienste der Ärmsten entschieden und das Spital als Zufluchtsort für Menschen in Not, insbesondere auch zur Behandlung und Erforschung von Tropenkrankheiten, aufgebaut.

In seiner Ethik der ‚Ehrfurcht vor dem Leben‘ forderte er dazu auf, den hilfsbedürftigen Völkern in aller Welt Hilfe zu bringen. 1952 wurde er in Würdigung seines humanitären Engagements mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Wer Vorbild für andere ist, ändert sich im Zeitverlauf. Die Erinnerung an frühere Vorbilder verblasst, neue Vorbilder erscheinen auf der Agenda.

In etwa vergleichbar zur aktuellen Umfrage hatte das Allensbacher Institut die Bevölkerung der damaligen Bundesrepublik schon 1974 zu ihren wichtigsten Vorbildern befragt. Damals führte Albert Schweitzer mit 52 Prozent die Rangfolge der Vorbilder an.

Insbesondere John F. Kennedy, Konrad Adenauer, Otto von Bismarck, aber auch Albert Schweitzer haben inzwischen an Bedeutung als Vorbilder eingebüßt. Willy Brandt dagegen erscheint heute posthum mehr Menschen als Vorbild als zu seinen Lebzeiten.

Angeführt wird die aktuelle Rangliste der Vorbilder von Mutter Teresa (39 Prozent) und Nelson Mandela (30 Prozent), über die auch in den letzten Jahren häufiger in den Medien berichtet wurde.  Gleich häufig genannt werden Helmut Schmidt und Mahatma Gandhi mit jeweils 29 Prozent.

Auch diese Vorbilder zeichnen sich überwiegend durch besonderes humanitäres Engagement und im Fall von Nelson Mandela und Mahatma Gandhi durch eine Ethik der Gewaltlosigkeit aus. Dass der unverändert im Fokus der Medien stehende Politiker Helmut Schmidt so vielen Menschen als Vorbild gilt, ist sicher auch der Bewunderung für seine klaren Stellungnahmen und seine geistige Präsenz auch noch im hohen Lebensalter zu verdanken.

Unter den hier vergleichend ermittelten Vorbildern befinden sich einige generationsübergreifend Hochgeschätzte, so insbesondere Nelson Mandela, Mahatma Gandhi, der Dalai Lama oder Sophie Scholl.

Andere, wie insbesondere Barack Obama, Bill Gates oder auch Michael Schumacher und Che Guevara, werden von jungen Menschen deutlich häufiger als Vorbilder genannt als von Älteren.

Quelle

INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH 2013

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