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Fotolia.com | lassedesignen

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BürgerInnen begeistern für erneuerbare Energieerzeugung

Ein Projektverbund untersucht zukünftig, wie der Erneuerbaren-Ausbau durch eine verbesserte Bürgerbeteiligung beschleunigt werden kann.

Das gemeinsame Projekt „Aktive Bürgerexperten in Klimaschutz und Energiewende“ (Aktiv BüKE) starten die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Psychologen der MSH Medical School Hamburg, Landschaftsarchitekten der Technischen Universität München (TUM) und das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD. Es wird durch die Stiftung Mercator gefördert.

Ziel ist es, Bewohner einer Modellregion aktiv in den Planungsprozess von Anlagen für Erneuerbare Energien, insbesondere Windkraft, einzubinden. Auf Workshops erfahren diese Bürgerexperten Details zu Energiewende und Planungsprozessen und erarbeiten gemeinsam ein Standortkonzept für Erneuerbare Energien in ihrer Region. Dieses wird als 3D-Modell visualisiert.

Das lokale Wissen und die Erfahrung mit lokalen Akteuren spielen eine elementare Rolle. Die Bürgerexperten informieren auf öffentlichen Veranstaltungen und innerhalb ihrer eigenen Netzwerke über ihr erarbeitetes Konzept. Durch die frühe Einbeziehung der Menschen vor Ort entsteht in den Kommunen ein stärkeres Bewusstsein für den Planungsprozess und die Entscheidungsgrundlagen. Im besten Fall entsteht so mehr Akzeptanz für die Energiewende. Hürden für die nachfolgenden behördlichen Genehmigungsverfahren können abgebaut werden.

Constantin Zerger
, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz bei der DUH und Projektleiter von Aktiv BüKE unterstreicht: „Pauschale Abstandsregeln, wie im Klimapaket der Bundesregierung gefordert, schaffen keine Akzeptanz. Wichtig ist vielmehr, dass Bürgerinnen und Bürger in den Planungsprozess frühzeitig einbezogen werden. Für die Energiewende gibt es eine breite Unterstützung – für die allermeisten Menschen ist der Windausbau deshalb keine Frage des ‚Ob‘, sondern des ‚Wie‘. Ziel des Projektes ist es, im Planungsprozess ein aktives, informiertes und lokal verwurzeltes Gegengewicht zu den wenigen, aber lautstarken Energiewendekritikern zu bilden.“

Lars Grotewold, Leiter des Bereichs Klimawandel der Stiftung Mercator sagt: „Die Stiftung Mercator setzt sich für eine faire und erfolgreiche Energiewende ein, die wir als Motor für globalen Klimaschutz verstehen. Um dem Ausbau Erneuerbarer Energien neuen Schwung zu geben, ist es unerlässlich, gemeinsam mit den Menschen vor Ort Lösungen zu erarbeiten. Nur so lassen sich Interessenkonflikte frühzeitig und konstruktiv bearbeiten. Hierfür erprobt das Projekt Aktiv BüKE neue Ansätze.“

Hintergrund

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien, insbesondere der Windkraft, ist eine Grundvoraussetzung, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann. Nichtsdestotrotz ist die Zahl neu errichteter Windenergieanlagen in den letzten Jahren massiv zurückgegangen und beinahe zum Erliegen gekommen. Die Gründe dafür sind zahlreich. So weisen Länder und Kommunen nicht genügend Flächen aus, für die naturschutzfachlichen Prüfungen gibt es keine einheitlichen Vorgaben und Planungsbehörden mangelt es häufig an personellen und technischen Ressourcen. Die Planungsprozesse ziehen sich daher nicht selten über mehrere Jahre.

Hinzu kommen sehr aktive und gut vernetzte Bürgerinitiativen, die gegen Anlagen in ihrer Umgebung vorgehen. Das Projekt Aktiv BüKE läuft noch bis 2021 und untersucht, inwieweit aktivere Beteiligung aller Bürger vor Ort, auch der Jüngeren, die Windkraft in Deutschland wieder voranbringen kann. Dieser Ansatz ist inspiriert von der „Citizen Science“, also der Forschung unter Mithilfe von wissenschaftlichen Laien.

Quelle

Deutsche Umwelthilfe 2019

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