Der Friedensnobelpreis für alle Kinder: Ein neuer Maßstab für unsere Zeit
Das World Child Forum richtet einen außergewöhnlichen Appell an die Weltöffentlichkeit: 2026 sollen alle Kinder der Erde gemeinsam mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet werden. Diese Initiative ist mehr als eine symbolische Geste – sie fordert einen grundlegenden Perspektivwechsel in einer Welt, die vor entscheidenden Weichenstellungen steht.
Als Alfred Nobel 1895 den Friedenspreis stiftete, tat er dies aus Reue über die zerstörerische Kraft seines Dynamits. Er hoffte, die Menschheit könne lernen, Konflikte friedlich zu lösen. Heute stehen wir an einer neuen Schwelle: Der Klimawandel bedroht Lebensräume, spornt uns aber auch zu neuen Lösungen an. Künstliche Intelligenz könnte Bildung für alle Menschen in der Welt zugänglich machen oder die Ungleichheit noch verstärken. Jede Entwicklung ist zweischneidig – und wirft damit eine zentrale Frage auf: Nach welchen Werten gestalten wir unsere gemeinsame Zukunft?
Und für und mit wem sollten wir diese Antworten besser finden können als mit den weltweit zwei Milliarden Menschen im Alter unter 18 Jahren. Die Kinder dieser Welt! Sie sind keine homogene Gruppe. Sie sprechen verschiedene Sprachen, leben in unterschiedlichen Kulturen, haben mannigfaltige Träume und Sorgen. Genau diese Vielfalt macht sie zum perfekten Maßstab. Denn während traditionelle Nobelpreise Einzelpersonen für besondere Leistungen ehren – ein Modell aus einer Zeit, als Einzelne noch allein Geschichte schreiben konnten – entstehen heute Probleme und vor allem auch Lösungen durch das Zusammenwirken vieler.
Der Friedensnobelpreis für alle Kinder würde diese Realität anerkennen. Kinder sind natürliche Friedensstifter. Sie suchen nicht den Konflikt. Man kann Kinder in den Krieg schicken, aber sie brechen ihn nicht vom Zaun. Wer das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt seiner Handlungen stellt, wird immer Frieden stiften. Denn das ist es, was Kinder brauchen. Eine friedliche Welt, in der sie wachsen und sich entwickeln können. Im Krieg sind sie stets die ersten, die leiden.
Und zugleich die ersten, die wieder Hoffnung spenden in dem Moment, wenn Konflikte enden. Weil man durch sie wieder eine Zukunft sieht, sich für sie der Wiederaufbau lohnt und sie es sind, die es künftig besser machen und versöhnen werden. Der Friedensnobelpreis für alle Kinder wäre keine romantische Verklärung, sondern würde uns allen eine existenzielle Frage stellen: Welche Welt wollen wir für die Kinder bauen?
Die Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit: Weltweit müssen 152 Millionen Kinder arbeiten; statt zur Schule zu gehen, tragen sie zum Haushaltseinkommen bei. 244 Millionen junge Menschen haben keinen Zugang zu Bildung, über 400 Millionen leben in Konfliktgebieten. Angesichts dieser Fakten wäre der Nobelpreis das weltweite Eingeständnis unseres Versagens und gleichzeitig eine Selbstverpflichtung aller Erwachsenen.
Das World Child Forum – seit 2021 als lebendige Alternative zum Weltwirtschaftsforum in Davos etabliert – baut bis Ende 2025 eine weltweite Allianz auf. Partner aus Zivilgesellschaft, Bildung, Wirtschaft und Kunst sollen gemeinsam die Nominierung aller Kinder für den Friedensnobelpreis 2026 einreichen. Sollte der Friedensnobelpreis den Kindern dieser Erde zugesprochen werden, möchten wir das gestiftete Preisgeld dafür einsetzen, in allen Regionen der Welt weitere World Child Foren durchzuführen und die Ergebnisse politischen Entscheidern, aber auch Gestaltern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur öffentlichkeitswirksam weiterzureichen – vor allem aber wollen wir die Umsetzung der gesammelten Ideen unterstützen.
Allein die Nominierung für den Nobelpreis wird schon eine klare Botschaft senden: In einer Zeit, in der wir Werkzeuge erschaffen, die sowohl befreien als auch begrenzen können, brauchen wir einen neuen Maßstab. Ein Maßstab, der sich nicht an Macht, Profit oder technischem Fortschritt um seiner selbst willen orientiert, sondern an der Frage: Dient er einer Welt, in der alle Kinder ihr Potenzial entfalten können?
Der Friedensnobelpreis 2026 für alle Kinder wäre keine Auszeichnung für Geleistetes. Er wäre ein Versprechen der Menschheit an sich selbst – und der Beginn, es einzulösen. Nicht zuletzt würde dieser Preis den kinderlosen Alfred Nobel zumindest symbolisch zum Paten aller Kinder dieser Welt machen.
- Mitmachen und teilen: nobelprize.worldchildforum.org
- Informationen zum World Child Forum >>
- „Der Friedensnobelpreis für alle Kinder dieser Welt“ – Ein Beitrag von Bernhard Hanel, Gründer des World Child Forum,veröffentlicht am 20. September 2025.